Bei einem verheerenden Anschlag auf das Oktoberfest in München sterben am 26. September 1980 13 Menschen, über 200 weitere werden verletzt. Unter den Toten ist auch der Täter, der die Bombe gezündet hat. Die ermittelnden Behörden kommen zu dem Ergebnis, dass der junge Mann allein und aus rein persönlichen Motiven gehandelt habe. Das kommt dem Journalisten Ulrich Chaussy (Benno Fürmann) merkwürdig vor, zumal der Täter nachweislich Mitglied einer inzwischen verbotenen rechtsextremen Wehrsportgruppe war. Es beginnt eine unglaubliche Recherche, die nun verfilmt wurde.
Der Film zeigt ein Stück bundesrepublikanischer Geschichte, in der rechtsextremer Terrorismus aus den gesellschaftlichen Debatten ausgeblendet worden ist., Kaum jemand weiß noch von diesem Anschlag geschweige denn von seinem mehr als wahrscheinlichen rechtsextremen Hintergrund.
Diesen gesellschaftliche Gedächtnisverlust, der wohl auch seinen Teil dazu beigetragen hat, dass die Ermittlungsfehler im Kontext der NSU-Morde so fatal an die von Ulrich Chaussy und anderen zusammengetragenen Verirrungen der Ermittlungsbehörden nach 1980 erinnern, bearbeitet „Der blinde Fleck“. In der anschließenden Diskussion mit Ulrich Chaussy und Gerhart Baum soll es einerseits um die damaligen Bedingungen gehen, wie auch um die gesellschaftlichen Nachwirkungen dieser fast unglaublichen Kriminalgeschichte.
Sonntag, den 23. November 2014
Ab
14.00 Uhr Einlass
15.00 Uhr Filmvorführung: Der Blinde Fleck – Täter. Attentäter. Einzeltäter?
Deutschland 2014, Regie Daniel Harrichmit Benno Fürmann, Nicolette Krebitz, Heiner Lauterbach
17.00 Uhr Gespräch und Diskussion
Ulrich Chaussy, Journalist und Autor, München
Gerhart Baum, Innenminister der Bundesrepublik 1978-1982, Köln
18.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Veranstaltungshinweis des BAGKR:
Am Montag, den 24.11.2014
Lesung mit Ulrich Chaussy aus seinem Buch:
„Oktoberfest, das Attentat.
Wie die Verdrängung des Rechtsterrors begann“
Christoph Links Verlag 2014
19:00 Uhr im Schleiermacherhaus
Taubenstraße 3, 10117 Berlin