Große Transformation und ihre Kommunikation

Tagung

Große Transformation und ihre Kommunikation

Ein Change-Prozess im Schatten der Medien

Tagungsnr.
22/2015
Von: 01.06.2015 10:50
Bis: 02.06.2015 12:30
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

© Hamann, A., Zea-Schmidt, C., Leinfelder, R. (eds.) (2014) The Great Transformation. Climate - Can We Beat the Heat?- 138 pp., German Advisory Council on Global Change (WBGU), Berlin

Seitens der Wissenschaft gibt es zahlreiche Studien und Belege für die These, dass grundsätzliche Veränderungen im Umgang mit den natürlichen Ressourcen und den globalen Lebensgrundlagen dringend geboten sind. Der Terminus „Große Transformation“ kommt aus der

Wissenschaft und beschreibt diese Herausforderung.

Entsprechende Empfehlungen aus der Wissenschaft, zahlreichen politischen Think Tanks, Räten und Kommissionen und daraus folgende Veränderungsstrategien werden indes von der Politik nur in Ansätzen aufgegriffen. Ein Beispiel ist die Enquete-Kommission des Bundestages Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität (2011–2013), aus der bislang keine konkreten politischen Umsetzungsmaßnahmen hervorgingen.

Auch in den Medien sind die Große Transformation und die „Grand Challenges“, denen sich die Gesellschaft heute und künftig zu stellen hat, kein großes Thema. Dieses mediale Desinteresse hat allerdings Wirkung - über das fehlende thematische Agenda-Setting hinaus. Der Gesellschaft geht damit ein wichtiger Reflexions- und Verhandlungsraum für ihre Zukunfts-Herausforderungen verloren.

Die zentrale These der Veranstaltung lautet daher: Weil die Medien die Transformations-Themen nicht ausreichend aufgreifen, kommt der Umsetzungsprozess in Stocken. Und im Umkehrschluss: Wird die

Kommunikation in Richtung einer gesellschaftlichen Umorientierung verstärkt, befeuert das konkrete Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.

Defizite bei der Umsetzung der „Großen Transformation“ werden nur aufgedeckt, wenn die Gesellschaft auch den Diskurs über eine erfolgreiche Kommunikation (wieder) aufnimmt.

Die Tagung nimmt das Verhältnis zwischen dem umfangreichen Wissen über Transformationsprozesse und den Medien ins Visier, analysiert Defizite sowie deren Ursachen und sucht nach neuen Kommunikationsmöglichkeiten.

Wir laden Sie herzlich zu den Vorträgen und Gesprächen auf Schwanenwerder ein.


Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu Berlin

Manfred Ronzheimer, Wissenschaftsjournalist, Berlin

Roland Zieschank, Forschungszentrum für Umweltpolitik, Freie Universität Berlin


Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Zulassung dieser Tagung als Bildungsurlaub wurde beantragt.

Inhalt

Seitens der Wissenschaft gibt es zahlreiche Studien und Belege für die These, dass grundsätzliche Veränderungen im Umgang mit den natürlichen Ressourcen und den globalen Lebensgrundlagen dringend geboten sind. Der Terminus „Große Transformation“ kommt aus der

Wissenschaft und beschreibt diese Herausforderung.

Entsprechende Empfehlungen aus der Wissenschaft, zahlreichen politischen Think Tanks, Räten und Kommissionen und daraus folgende Veränderungsstrategien werden indes von der Politik nur in Ansätzen aufgegriffen. Ein Beispiel ist die Enquete-Kommission des Bundestages Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität (2011–2013), aus der bislang keine konkreten politischen Umsetzungsmaßnahmen hervorgingen.

Auch in den Medien sind die Große Transformation und die „Grand Challenges“, denen sich die Gesellschaft heute und künftig zu stellen hat, kein großes Thema. Dieses mediale Desinteresse hat allerdings Wirkung - über das fehlende thematische Agenda-Setting hinaus. Der Gesellschaft geht damit ein wichtiger Reflexions- und Verhandlungsraum für ihre Zukunfts-Herausforderungen verloren.

Die zentrale These der Veranstaltung lautet daher: Weil die Medien die Transformations-Themen nicht ausreichend aufgreifen, kommt der Umsetzungsprozess in Stocken. Und im Umkehrschluss: Wird die

Kommunikation in Richtung einer gesellschaftlichen Umorientierung verstärkt, befeuert das konkrete Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.

Defizite bei der Umsetzung der „Großen Transformation“ werden nur aufgedeckt, wenn die Gesellschaft auch den Diskurs über eine erfolgreiche Kommunikation (wieder) aufnimmt.

Die Tagung nimmt das Verhältnis zwischen dem umfangreichen Wissen über Transformationsprozesse und den Medien ins Visier, analysiert Defizite sowie deren Ursachen und sucht nach neuen Kommunikationsmöglichkeiten.

Wir laden Sie herzlich zu den Vorträgen und Gesprächen auf Schwanenwerder ein.


Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu Berlin

Manfred Ronzheimer, Wissenschaftsjournalist, Berlin

Roland Zieschank, Forschungszentrum für Umweltpolitik, Freie Universität Berlin


Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Zulassung dieser Tagung als Bildungsurlaub wurde beantragt.

Programm

Montag, den 1. Juni 2015


10.00 Uhr Anmeldung und Stehkaffee


10.50 Uhr Begrüßung und Eröffnung: Warum diese Tagung?

Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu Berlin


10.55 Uhr Begrüßung für die FFU und Einführung in das Thema

Prof. Dr. Miranda Schreurs, Leiterin des Forschungszentrums für Umweltpolitik, Freie Universität Berlin


11.10 Uhr Die Grenzen des Denkens überwinden. Ist ein nachhaltiges Anthropozän vorstellbar?

Prof. Dr. Kai Niebert, Universität Zürich, Science and Sustainability Education


11.30 Uhr Konturen einer Wissenserosion (1):

Was sind die großen Umwelt- und Transformationsthemen – und wie werden sie heute kommuniziert?


Umweltforschung

Roland Zieschank


Umweltberatung

Prof. Dr. Christian Hey, Sachverständigenrat für Umweltfragen, Berlin


12.30 Uhr Mittagessen


14.00 Uhr Konturen einer Wissenserosion (2):

Wie nehmen die zentralen Akteure selbst die Umsetzungsdefizite wahr?


Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)

Dr. Inge Paulini, Generalsekretärin, Berlin


Haus der Zukunft

Prof. Dr. Reinhold Leinfelder, Gründungsdirektor, Haus der Zukunft, Berlin


Enquete-Kommission „Wachstum Wohlstand Lebensqualität“

Dr. Hermann E. Ott, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, Berlin


Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung

Patricia Lips MdB, Vorsitzende des Ausschusses, Berlin


Gespräch im Plenum


15.30 Uhr Pause


16.00 Uhr Medien und Öffentlichkeit


Die Herstellung von Öffentlichkeit (res publica)

Dr. Uwe Krüger, Universität Leipzig


Welchen Status hat der Nachhaltigkeitsjournalismus in den Medien?

Prof. Dr. Gerd Michelsen, Leuphana Universität Lüneburg


Kommentare und Ideen dazu:

Aus der Kommunikationswissenschaft

Dr. Uwe Krüger


18.00 Uhr Abendessen


19.00 Uhr Neue Themen, neue Medien, neue Öffentlichkeit (1):


Beispiele für gelungene Kommunikation

Susanne Götze, Redaktion Movum – Briefe zur Transformation, Berlin


Transformation in der journalistischen Praxis

Marcus Franken, Ahnen & Enkel, ehem. Chefredakteur zeo2, Berlin


Ende gegen 20.30 Uhr


Dienstag, den 2. Juni 2015


9.00 Uhr Neue Themen, neue Medien, neue Öffentlichkeit (2):


Das Wissenschaftsjahr Zukunftsstadt als aktuelles Beispiel

Florian Frank, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Berlin


Neue Formen „partizipativer Wissenschaft“

Dr. Katrin Vohland, Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, Berlin


10.30 Uhr Pause


11.00 Uhr Die künftige Informationswelt

Transformations-Zeitungen, -Marktplätze, -Agenturen

Manfred Ronzheimer


Lokaler Journalismus von unten

Sophie Blasberg, Wochenzeitung talwaerts Wuppertal


Diskussion


Resümee der Tagung

Roland Zieschank


12.30 Uhr Mittagessen, Ende der Veranstaltung

Teilen

Leitung

Dr. Michael Hartmann

Studienleiter Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Telefon (030) 203 55 - 504

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