Zugänge zur Zielgruppe

Geschlossene Fachtagung

Zugänge zur Zielgruppe

Politische Bildung mit Geflüchteten

Tagungsnr.
40/2017
Von: 18.09.2017 09:15
Bis: 18.09.2017 16:30
Haus der EKD
Bedarfsgerechte Angebote der politischen Jugendbildung gewinnen zunehmend an Wichtigkeit, denn sie helfen jungen Geflüchteten dabei, ihren Alltag besser zu verstehen, Orientierungswissen über das Zusammenleben und die gesellschaftlichen Strukturen in Deutschland zu erwerben, sowie ihre Teilhabe- und Mitwirkungsmöglichkeiten kennen zu lernen. Wer ist diese neue Zielgruppe und wie kann sie erreicht werden? Was möchten junge Geflüchtete über die Gesellschaft erfahren, in der sie nun leben? Welche Themen, Formate, Methoden und Settings eignen sich? Die Vernetzungstagung der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung legt inhaltliche und methodische Grundlagen für ein konkretes mehrstufiges Angebot der politischen Bildung für junge Geflüchtete.

Inhalt

Die Veranstaltung ist leider bereits ausgebucht.

Das Netzwerkprojekt „Empowered by Democracy" der GEMINI-Träger im Projekt „Demokratie leben" startet in die erste Phase. Es fordert die Anbieter politischer Bildung heraus, junge Menschen mit Fluchtgeschichte mit ganz unterschiedlichen Angeboten politischer Bildung zu erreichen.
Vernetzung, Austausch und Einblicke in bereits bestehende Angebote und Erfahrungen politischer Bildner dienen dabei der kollegialen Beratung, Selbstreflexion und der konkreten Vorbereitung eigener Veranstaltungen.
Input zu rechtlichen Fragen, eine erste Sensibilisierung beim Umgang mit Traumata, der Wissenserwerb rund um Formen des politischen Engagements von Menschen mit Fluchtgeschichte, sowie Genderfragen setzen dabei thematische Impulse in Workshopform.

Ziel der Veranstaltung ist eine sachlich gegründete Reflektion darüber, welche inhaltlichen und methodischen Angebote zu welcher Zielgruppe in Bezug auf Alter, Geschlecht, sprachliche Voraussetzungen, Aufenthaltsstatus, Ausbildungs- und Arbeitssituation u.a. passen.
Dieser Fachtag richtet sich an Multiplikatoren der gesellschaftspolitischen Jugendbildung.

Die Maßnahme findet im Rahmen des Projekts „Empowered by Democracy" des Bundesausschuss politische Bildung (bap e.V.) statt. „Empowered by Democracy" wird gefördert vom BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben".

Dr. Claudia Schäfer, Studienleiterin für Internationale Politik und gesellschaftspolitische Jugendbildung, Evangelische Akademie zu Berlin

Programm

Ab 8.45 Uhr Ankommen

9.15 Uhr Begrüßung, Kennenlernen, Programmausblick
Dr. Claudia Schäfer, Evangelische Akademie zu Berlin

9.30 Uhr Podium: Was es schon gibt – Erfahrungen
Viele Angebote für Geflüchtete sind in den letzten Jahren entstanden. Bei der Ausbildung von jungen Menschen mit Fluchthintergrund zu Multiplikator*innen der politischen Bildung ist die Bildungsstätte Weimar in der Vorreiterrolle. Absolvent*innen bieten dort bereits eine Reihe von Seminaren an. Auch "Discover Diversity - between the present and the past" des KIgA Berlin setzt auf Empowerment und qualifiziert im Rahmen einer Workshopreihe junge Geflüchtete im Alter zwischen 20 und 30 Jahren zu Teamer*innen.
Yazan Suleiman, Mentor an der Europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar
Eric Wrasse, Pädagogischer Leiter der Europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar
Helen Müller, KIgA, Berlin

Moderation: Ole Jantschek, Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung, Berlin

10.30 Uhr Kaffeepause

11.00 Uhr – 12.30 Uhr Parallele Workshops I - Was ist zu bedenken?

Workshop 1:
Rechtliche Rahmenbedingungen
Viele spannende Angebote politischer Bildung sind denkbar, aber welche können die Zielgruppe vor Ort auch tatsächlich erreichen? Sprachliche Kenntnisse und Fortbildungsmöglichkeiten, Wohnsituation, Schulbesuch, Alter, Familiensituation, Arbeit, mit dem (fehlenden) Aufenthaltsstatus verbundene Auflagen und vieles mehr entscheiden über die Möglichkeit, tatsächlich an Veranstaltungen teilzunehmen. Kenntnisse über rechtliche Rahmenbedingungen und Verwaltungsabläufe sind unerlässlich, damit Angebote nicht in Enttäuschung über geringe Anmeldezahlen münden.
Claudia Karstens, Sozialjuristin, Referentin für Migrationssozialarbeit, Themenschwerpunkt Junge Geflüchtete, Der Paritätische Gesamtverband, Berlin

Workshop 2:
Umgang mit Traumatisierungen im Bildungskontext
Ein großer Teil der Geflüchteten ist durch Krieg- und Gewalterlebnisse in den Herkunftsländern und / oder auf der Flucht traumatisiert worden. Was bedeutet das für die Arbeit mit den Betroffenen im Bildungskontext? Für die Konzeption und Durchführung von Veranstaltungen? Neben Grundkenntnissen zu Entstehung und Symptomatik von Traumata, werden eine traumasensible Haltung thematisiert und Empfehlungen für den Umgang mit belastenden Themen und Situationen vorgestellt.
Elise Bittenbinder, Diplom-Pädagogin, Bundesweite Arbeitsgemeinschaft Psychosozialer Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer, Berlin

12.30 Mittagessen

13.30 Uhr - 15.00 Uhr Parallele Workshops II – Anregungen für die Praxis

Workshop 3:
Bildung zu politischer Teilhabe
Teilhabe ist im Alltag Geflüchteter nicht vorgesehen. Nach Jahren ohne selbstbestimmte Entscheidungen oder Mitbestimmungsrechte müssen so eventuell entstandene Passivität und Misstrauen zunächst überwunden werden. Außerdem waren viele Geflüchtete in ihren Herkunftsländern politisch aktiv und vielfältig engagiert. Jedes Gesprächsangebot mit dieser Gruppe muss dieses politische Engagement ernst nehmen und die Frage aufwerfen, welche politischen Organisationsformen, -themen, und -strukturen es in den Herkunftsländern gab oder gibt, wo diese in Deutschland fortwirken und welche Partizipationserfahrungen und –wünsche an politischen Prozesse in Deutschland bestehen.
Mohammed Jouni, Jugendliche ohne Grenzen, Berlin

Workshop 4:
Gendersensibel interkulturell
Mehr junge Männer als junge Frauen sind in den letzten Jahren nach Deutschland geflüchtet. Wie können junge Frauen und Männer gleichermaßen mit Angeboten der politischen Bildung erreicht werden? Welche Faktoren beeinflussen, wer tatsächlich den Weg in Angebote der politischen Bildung findet? Darüber hinaus stellen sich in diesem speziellen interkulturellen Bildungskontext viele weitere Fragen in Sachen Diversity als Bedingung und Thema. Welche Bilder über migrantische Männlichkeit existieren in heterogenen Gruppen? Welche unterschiedlichen Fluchterfahrungen machen junge Männer und Frauen und was beschäftigt sie?
Dr. Michael Tunç, Bundesweites Netzwerk Männlichkeiten, Migration und Mehrfachzugehörigkeiten, Hannover

15.00 Uhr Kaffeepause mit Gallery Walk

15.30 Uhr Wrap Up
Was ist bei der Konzeption und Durchführung von politischen Bildungsangeboten mit Geflüchteten zu beachten?
Dr. Claudia Schäfer, Evangelische Akademie zu Berlin

16.30 Uhr Ende der Veranstaltung

Änderungen des Programms vorbehalten!

Diese Veranstaltung wird ganz oder teilweise mit Bild und Ton aufgezeichnet. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie Ihr Einverständnis, dass das Bild- und Tonmaterial für Dokumentationszwecke sowie im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Veranstalters eingesetzt werden darf.

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Leitung

Dr. Claudia Schäfer

Studienleiterin Internationale Politik und Jugendbildung

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