Montag, 19. Juni 2017
There will be a simultaneous English-German and German-English translation during the entire morning session.
Ab 8.00 Uhr Anmeldung, Kaffee und Tee / Registration, Coffee and Tea
9.15 Uhr Eröffnung / Opening
Dr. Rüdiger Sachau, Evangelische Akademie zu Berlin
9.30 Uhr Verantwortungsteilung auf globaler Ebene - aus Sicht des UNHCR / Sharing Responsibilities on a global level - the UNHCR´s viewpoint
Dr. Volker Türk, UNHCR, Genf / Geneva
10.00 Uhr Podiumsdiskussion / Panel Discussion
Übernahme oder Abgabe von Verantwortung? / Acceptance or disposal of responsibility?
Pater Endashaw Debrework SJ, Jesuit Refugee Service Eastern-Africa, Addis Abeba
Gauri van Gulik, Amnesty International, London
Michael Tetzlaff, Bundesministerium des Innern/German Ministry of the Interior, Berlin
Dr. Volker Türk, UNHCR, Genf / Geneva
Moderation: Doris Peschke, Churches‘ Commission for Migrants in Europe (CCME), Brüssel
11.00 Uhr Kurze Kaffeepause / Short Coffee Break
11.30 Uhr Verantwortungsteilung innerhalb Europas / Sharing Responsibilities within Europe
Günter Burkhardt, Pro Asyl, Frankfurt
Ska Keller, Mitglied des Europäischen Parlaments / Member of the European Parliament, Brüssel/Brussels
Matthias Oel, Direktor für Migration, Mobilität und Innovation der Europäischen Kommission / Directorate Migration, Mobility and Innovation, EU-Commission, Brüssel/Brussels
Moderation: Doris Peschke, Churches‘ Commission for Migrants in Europe (CCME), Brüssel
13.00 Uhr Mittagessen / Lunch Break
14.30 Uhr - 17.30 Uhr
Arbeitsforen / Workshops
Verschiedene Orte / several locations
Die Arbeitsforen zu Zentraleuropa (Forum 3) und Migrationskooperationen (Forum 6) sind in englischer Sprache. Die Arbeitssprache aller anderen Foren ist deutsch.
The workshops on Central Europe (workshop 3) and Cooperation on Migration (workshop 6) will be held in English only. The working language of all other workshops will be German.
1. Afghanistan – sicher unsicher?
Allein im Jahr 2016 fielen über 11.000 Zivilisten den Kampfhandlungen in Afghanistan zum Opfer. Dennoch werden seit Dezember 2016 – und damit erstmals seit 12 Jahren – ausreisepflichtige afghanische Staatsangehörige in ihr Heimatland abgeschoben. Diese Abschiebungen werden von zahlreichen Protesten begleitet und lösen große Angst und Sorge unter den noch in Deutschland lebenden afghanischen Asylbewerbern aus. Die Innenministerkonferenz geht davon aus, dass die Sicherheitslage in Afghanistan in einigen Regionen eine Rückkehr durchaus erlaube. Der UNHCR hingegen weist darauf hin, dass sich die Sicherheitslage im Land ständig ändere. Eine Einstufung bestimmter Gebiete als „sicher" oder „unsicher" nehme UNHCR selbst nicht vor, vielmehr müssten in jedem Einzelfall die Voraussetzungen des internationalen Schutzbedarfs eingehend geprüft werden. Wie gefährlich ist Afghanistan wirklich? Was erwartet Rückkehrer in Afghanistan? Und: sind Rückführungen nach Afghanistan tatsächlich humanitär vertretbar?
Referent*innen:
Dr. Christian Klos, Bundesministerium des Innern, Berlin
Ramin Mohabat, Afghanischer Journalist, Frankfurt
Victor Pfaff, Rechtsanwalt, Frankfurt
Friederike Stahlmann, Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, Halle
Moderation: Katrin Hatzinger, Bevollmächtigter des Rates der EKD, Brüssel
2. Asylpaket der Kommission – eine Stärkung von Harmonisierung, Effizienz und Verteilung der Zuständigkeiten?
Die Kommission verfolgt mit ihrem Asylpaket die Ziele, den Harmonisierungsgrad zu erhöhen, Verfahren effizienter auszugestalten und die Verantwortlichkeit für die Durchführung von Verfahren so zu verteilen, dass Überlastungssituationen einzelner Mitgliedstaaten und der EU an sich vermieden werden sollen. Halten die Vorschläge einer Überprüfung anhand dieser Ziele stand?
Referent*innen:
Dr. Roland Bank, UNHCR, Berlin
Dr. Reinhard Marx, Rechtsanwalt, Frankfurt
Prof. Dr. Daniel Thym, Universität Konstanz
Moderation: Bernward Ostrop, Deutscher Caritasverband, Berlin
3. Arbeitsforum in englischer Sprache / Workshop in English
Pushed back at the door - the refugee situation in Central Europe
The report ‘Pushed Back at the Door’ presents the situation asylum-seekers often face at the eastern borders of the EU. Increased border control and the construction of physical and legal barriers restricting access to protection for people fleeing war and terror characterize this ‘scary new’ reality. Country responses cited in the report range from violent push-backs, through the denial of entry to proposed legislative changes restricting access to protection.
Speaker
Anikó Bakonyi, Hungarian Helsinki Committee, Budapest
Hana Frankova, Organization for Aid to Refugees (OPU)
Marta Górczynska, Helsinki Foundation for Human Rights, Warschau
Anny Knapp, Asylkoordination Österreich, Wien
Moderation: Karl Kopp, Pro Asyl, Frankfurt
4. Partizipation – Grundlage für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Integration
Partizipation und aktive Teilhabe ist die Basis für gesellschaftliches Funktionieren und Zusammenhalt. Eine Demokratie zeichnet sich durch die aktive Mitwirkung aller ihrer Bürger aus. Gleichzeitig ist Partizipation für den Einzelnen ein Weg zu Selbstwirksamkeit und Identitätsfindung und daher für die Integration in eine neue Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Eine inklusive Gesellschaft bietet allen Mitgliedern unterschiedliche Möglichkeiten zu Teilhabe und persönlicher Weiterentwicklung. Welche Lebensumstände, d.h. strukturellen und sozialen Rahmenbedingungen begünstigen eine aktive Teilhabe von Geflüchteten und welche besonderen Zugangsbarrieren von Menschen mit Fluchterfahrung müssen bei der Ausgestaltung von Angeboten berücksichtigt werden?
Referent*innen:
Tanja Berg, Minor Kontor, Berlin
Schamz Mayel, freier Journalist, Berlin
Julia Moser, UNHCR, Berlin
Prof. Dr. Gaby Straßburger, Katholische Hochschule, Berlin
Moderation: Katharina Vogt, AWO, Berlin
5. Faire und effiziente Asylverfahren – wie kann das gelingen?
Das Asylverfahren in Deutschland ist komplexer und auch schneller geworden. Wie können angesichts der strengen Verfahrensregeln, umfassenden Mitwirkungspflichten und Sanktionsmöglichkeiten Antragsteller*innen in die Lage versetzt werden, ihre Rechte und Pflichten zu kennen und wahrnehmen zu können? Wie kann eine bedarfsgerechte Information, Beratung und Unterstützung der Antragsteller*innen aussehen? Im Gespräch mit den Referentinnen soll erarbeitet werden, welche Rolle das BAMF, Beratungsstellen und Rechtsanwält*innen einnehmen können. Diskutiert wird weiter, wie besondere Bedarfe in der Durchführung der Verfahren Berücksichtigung finden und ob Erkenntnisse aus anderen europäischen Ländern genutzt werden können, um das Asylverfahren in Deutschland fairer und effizienter zu gestalten.
Referent*innen:
Friederike Foltz, UNHCR, Berlin
Oda Jentsch, Rechtsanwältin, Berlin
Ursula Gräfin Praschma, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg
Moderation: Nadja Saborowski, Deutsches Rotes Kreuz, Berlin
6. Arbeitsforum in englischer Sprache / Workshop in English
EU projects at the Horn of Africa – how can cooperation on migration be in line with refugee protection and human rights standards?
The EU counts increasingly on cooperation on migration to strengthen migration control outside of Europe. While some measures could improve the situation of refugees in some regions, there is also a risk that the EU fuels human rights violations towards refugees and locals through cooperation with human rights violating states. In this working group cooperation with East African countries are used as an example to discuss human rights implications of cooperation on migration. What are the risks and how should cooperation on migration be designed to ensure compliance with refugee protection and human rights standards?
Referent*innen:
Pater Endashaw Debrework, Jesuit Refugee Service, Addis Abeba
Arvid Enders, Auswärtiges Amt, Berlin
David Kipp, SWP, Berlin
Sabine Wenz, Giz, Brüssel
Moderation: Wiebke Judith, Amnesty International, Berlin
7. Familiennachzug – Probleme, Perspektiven und Praxis
Die Familie gilt gemeinhin als Keimzelle einer jeden Gesellschaft. In Deutschland stehen Ehe und Familie unter dem besonderen Schutz der Verfassung. Ein Leben getrennt von der eigenen Familie ist gerade für diejenigen besonders hart, die aus ihrer Heimat flüchten mussten. Gleichwohl wurde der Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte mit dem sog. Asylpaket II vorerst ausgesetzt. Flüchtlinge mit vollem Schutzstatus können ihre Familie zwar weiterhin nach Deutschland holen. Bis sie ihre Familie tatsächlich wiedersehen, vergehen dennoch oftmals Jahre. In der Realität können sie ihren Rechtsanspruch auf Familiennachzug schwer durchsetzen. Welche rechtlichen und tatsächlichen Hürden und Schwierigkeiten gibt es im Einzelnen? Und wird der Familiennachzug möglicherweise sogar weiter ausgesetzt?
Referent*innen:
Rebecca Einhoff, UNHCR, Berlin
Dr. Julian Rössler, Auswärtiges Amt, Berlin
Anna Suerhoff, Diakoniewerk Simeon, Berlin
Manal Wakim, Aktivistin, Berlin
Moderation: Dr. Ruth Weinzierl, Diakonie, Berlin
8. Gewaltschutz zweiter Klasse? Aktuelle Entwicklungen zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt in Flüchtlingsunterkünften
Gewaltschutz verkommt im Kontext von Flüchtlingsunterkünften häufig zu einem Gewaltschutz „zweiter Klasse". Insbesondere vulnerable Gruppen, darunter Frauen, Kinder, LSBTTIQ* und Menschen mit Behinderungen, sind oft unzureichend vor geschlechtsspezifischer Gewalt geschützt. In dem Arbeitsforum wollen wir Bilanz ziehen: Welche rechtlichen Herausforderungen und Lücken an der Schnittstelle zwischen Gewaltschutz und Asyl- und Aufenthaltsrecht gibt es? Wo stehen wir bei der Umsetzung von Gewaltschutzkonzepten? Was brauchen und fordern die Geflüchteten selbst? Welche Lösungsansätze gibt es in der Praxis? Was passiert auf Bundesebene? Und was kann und muss in diesem Zusammenhang auch gegen rassistische Gewalt gegen Flüchtlingsunterkünfte und ihre Bewohnerinnen und Bewohner getan werden?
Referent*innen:
Conny Hiller, Bonveno Göttingen gGmbH
Elizabeth Ngari, Women in Exile, Berlin
Ruth Niebuer, BMFSFJ, Berlin (angefragt)
Heike Rabe, Deutsches Institut für Menschenrechte, Berlin
Moderation: Susann Thiel, Der Paritätische Gesamtverband, Berlin
Abend der Begegnung
18.00 Uhr Eröffnung des Buffets
Videoinstallation aus dem Projekt "Sanctuary/Sustenance: The Story of Many Journeys", ART WORKS project, Chicago
19.00 Uhr "Ich komm auf Deutschland zu - ein Syrer über seine neue Heimat"
Lesung und Interview mit Firas Alshater, Buchautor, Filmemacher/youtuber, Berlin
Klaviermusik: Joachim Hodeige
Dienstag, 20. Juni 2017
Die Arbeitssprache am Dienstag ist deutsch.
The working language on Tuesday is German.
9.15 Uhr Begrüßung
Dr. Claudia Schäfer, Evangelische Akademie zu Berlin, Berlin
Einwurf Dachil Sado, weißensee kunsthochschule berlin
9.30 Uhr Die Arbeit des BAMF – Asylverfahren in Deutschland
Jutta Cordt, Präsidentin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Nürnberg
10.00 Uhr Diskussion
Jutta Cordt, Präsidentin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Nürnberg
Tim W. Kliebe, Rechtsanwalt, Frankfurt a. M.
Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, Berlin
Moderation: Pitt von Bebenburg, Frankfurter Rundschau
11.00 Uhr Pause mit Brezeln
11.30 Uhr Impuls „Vom ihr zum wir"
Kübra Gümüsay, Aktivistin und freie Journalistin, Hamburg
12.00 Uhr Integration – was brauchen wir?
Nele Allenberg, Leiterin Willkommenszentrum- Beauftragter des Senats von Berlin für Integration und Migration, Berlin
Kübra Gümüsay Aktivistin und freie Journalistin, Hamburg
Kenan Küçük, Multikulturelles Forum, Lünen
Kava Spartak, Yaar, Berlin
Moderation: Pitt von Bebenburg, Frankfurter Rundschau
13.00 Uhr Schlusswort und Verabschiedung
13.15 Uhr Ende
Evangelische Akademie zu Berlin gGmbH | Charlottenstraße 53/54 | 10117 Berlin
Tel. (030) 203 55 – 0 | Fax (030) 203 55 – 550
E-Mail eazb@eaberlin.de | Internet www.eaberlin.de
Präsident Prof. Dr. Paul Nolte | Direktor Dr. Rüdiger Sachau
Sitz der Gesellschaft: Berlin | Registergericht Charlottenburg HRB 75987 B
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Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) unter http://www.eaberlin.de/service/agb
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