Ab
9.15 Uhr Anreise und Anmeldung
10.00 Uhr Begrüßung
Simone Ehm, Evangelische Akademie zu Berlin
10.10 Uhr Was wünschen sich migrierte und nichtmigrierte Mitarbeitende? Thesen zu Bedarf und Bedürfnissen vielfältiger Teams
Prof. Dr. Olivia Dibelius, Pflegewissenschaft / Pflegemanagement, Ev. Hochschule Berlin
Simone Ehm, Studienleiterin Ethik in den Naturwissenschaften, Ev. Akademie zu Berlin
10.30 Uhr Spannungsfelder und Herausforderungen bei der betrieblichen Integration von Pflegefachkräften aus dem Ausland – Zentrale Ergebnisse einer Studie der Hans Böckler Stiftung
Sigrid Rand, Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Goethe-Universität Frankfurt am Main
anschließende Diskussion
11.30 Uhr Wie lässt sich Vielfalt in der Klinik nutzen? Perspektiven für eine transkulturelle Pflege- und Organisationsentwicklung
Marie-Luise Eßrich, Integrationsmanagerin, Charité, Berlin
12.30 Uhr Imbiss und Networking
13.15 Uhr Wie Sie kulturell vielfältige Mitarbeitende begeistern, gewinnen und binden
Lernen aus der Praxis
Arbeitsforen
JEDES ARBEITSFORUM WIRD 2x ANGEBOTEN (13.15-14.15 Uhr Erste Runde /14.30-15.30 Uhr Zweite Runde)
1. Wie können migrierte Mitarbeitende gut eingearbeitet und begleitet werden? (nicht mehr wählbar)
Juliane Winkler, Referat für Pflegeentwicklung, Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Berlin
Eine von vielen Strategien gegen den Pflegekräftemangel in Deutschland ist es, Pflegefachpersonal aus dem Ausland, zum Beispiel von den Philippinen, zu rekrutieren und in den eignen Gesundheitsunternehmen einzusetzen. Dieser Ansatz bringt verschiedene Herausforderungen mit sich. Unterschiedliche Erwartungen und Herangehensweisen vom Pflegenden müssen zusammengebracht werden. Was ist bei der Vorbereitung der Akquise von Mitarbeiter*innen aus dem Ausland zu bedenken? Wie kann eine gute Einarbeitung gelingen? Wie können wir alle Mitarbeiter*innen mitnehmen und einbeziehen? Können wir allen gerecht werden?
In dem Arbeitsforum wird das Modell aus dem Königin Elisabeth Herzberge Krankenhaus präsentiert und mit den Erfahrungen aus anderen Einrichtungen in die Diskussion gebracht.
2. Kulturprozesse in Einrichtungen mit diverser Mitarbeiterstruktur
Dr. Werner Weinholt, Leitender Theologe, Johannesstift Diakonie gAG
Die Johannesstift Diakonie beschäftigt sich seit einigen Jahren gerade auf dem Hintergrund ihrer konfessionellen Prägung umfassend mit der Zusammenarbeit in transkulturellen Teams. Selbst mit der Erkenntnis, dass kulturelle Vielfalt einen positiven Faktor in der Unternehmensentwicklung darstellt, bedarf es einer stetigen Weiterarbeit daran, dass Mitarbeitende unterschiedlicher kultureller Herkunft einander bereichernd und konstruktiv zusammenarbeiten. In Kulturforen werden in der Johannesstift Diakonie mögliche Hindernisse dieser Zusammenarbeit offen angesprochen und in konstruktiver Weise bearbeitet. Das geschieht immer auf der Grundlage konkreter Themen und Anlässe.
In dem Arbeitsforum wird das Modell der Kulturforen anhand einiger thematischer Beispiele präsentiert und die entsprechende Struktur in der Kommunikation vorgestellt, die es möglich macht, die für Kulturprozesse relevanten Themen zu identifizieren. Dieses Modell soll diskutiert und mögliche Ansätze der Übertragbarkeit auf die eigene Unternehmenssituation sollen erarbeitet werden.
3: Spiral Dynamics: Ein Modell zur interkulturellen Teamentwicklung
Elisabeth Schmidt-Pabst, Leiterin der Qualifizierung zu Pflege-, Kultur- und SprachmittlerInnen in der Geschäftsstelle des Diakonischen Werks in Zusammenarbeit mit der AOK Pflegeakademie und dem Institut für Innovation und Beratung an der Evangelischen Hochschule Berlin
Interkulturelle Teams sind reich an kulturellen und sprachlichen Ressourcen und bieten Entlastung für die Situation in Kliniken und Pflegeeinrichtungen in Deutschland, wo Fachkräftemangel bereits länger den Pflegealltag prägt. Manchmal sind interkulturelle Teams ebenso reich an Konflikten und Herausforderungen. Spiral Dynamics, ein Modell von Don Beck und Clare Graves, beschreibt verschiedene sogenannte "Wertememe" und geht davon aus, dass es unsere unterschiedlichen auf unsere Lebensbedingungen angepassten Werte sind, die zu Konflikten im interkulturellen Bereich führen, und nicht unsere unterschiedliche Herkunft. Das Modell lässt sich auf jeden Menschen, jedes Team und jede Firma übertragen. Es ist ein wertvolles Werkzeug, um mehr Verständnis für das zu entwickeln, was uns persönlich bei dem Verhalten der Anderen als "fremd" erscheint.
4. Umgang mit Konflikten in diversen Teams (nicht mehr wählbar)
Dr. Silva Demirci, Trainerin fu¨r interkulturelle Kommunikation. Referentin fu¨r Migration und Behinderung bei der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V
Neu zugewanderte Kolleginnen und Kollegen kommen teilweise aus Ländern, in denen Pflegefachkräfte andere Ausbildungshintergründe und Zuständigkeitsbereiche haben. Zur Orientierung und Einarbeitung benötigen migrierte Fachkräfte Zeit. Diese ist bekanntermaßen knapp. Dazu kommen Sprachbarrieren, die die Kommunikation und den Pflegealltag oftmals gerade zu Beginn erschweren. Eine Verzögerung im Pflegeablauf ist meist über die "alten Kollegen" (mit und ohne Migrationshintergrund) auszugleichen, was auf verschiedenen Hierarchieebenen zu Unmut führen kann.
Um sich im Berufsalltag kennenzulernen und gut miteinander zu arbeiten, ist der gegenseitige Austausch zu Erfahrungen und Erwartungen wichtig. Fehlt dieser kontinuierliche Austausch, kann es - wie in jeder Beziehung - zu zwischenmenschlichen Konflikten kommen. Anhand konkreter Fallbeschreibungen aus Ihrem beruflichen Alltag suchen wir im Workshop Erklärungen und Lösungsansätze für schwierige Situationen in diversen Teams.
5. Kultursensible Ausbildung: Die e-learning Plattform der Paulo Freire Schule, Berlin
Dr. habil. Lilia Schürcks, eLearning Projekt "Vielfalt Pflegen", Berufsfachschule Paulo Freire im Zentrum ÜBERLEBEN gGmbH und Bundesministerium für Gesundheit
Die eLearning Plattform „Vielfalt Pflegen" schafft ein Bewusstsein für Transkulturalität in der Pflegepraxis. Transkulturelle Pflege kann damit gezielt in Lehre sowie Fort- und Weiterbildung verankert werden. Die Inhalte gliedern sich in 14 themenspezifische Module, die jeweils in vier Ebenen unterteilt sind: Animationsfilm, wissenschaftlicher Lehrfilm, Text und interaktive Anwendungen als Lernkontrolle. Ergänzend finden sich weiterführende Links, Literaturhinweise sowie ein Glossar. Inhaltlich hohes Niveau trifft hier auf eine moderne, betont spielerische und ästhetisch herausragende Lernform.
Im Workshop wird das Konzept der eLearning Plattform, die ab 2020 kostenlos verfügbar sein wird, vorgestellt und diskutiert. Sie bekommen konkrete Ideen, wie sich Sensibilität für die Transkulturalität in der Pflege in der Aus- und Fortbildung stärken lässt.
15.30 Uhr Kaffeepause und Walk around
16.00 Uhr Was können wir morgen anders machen? Konkrete Ansatzpunkte für die Praxis
Grafic Recording und Tagungskommentar
Timo Versemann, Projektleiter Netzteufel, Ev. Akademie zu Berlin
Dr. Katharina Graffmann-Weschke, Leiterin der AOK Pflege Akademie, Berlin
Ende gegen 16.30 Uhr
Änderungen des Programms vorbehalten!