Im Evangelium nach Johannes diskutiert der Jude Jesus in brüsker Schärfe mit „den Juden“ (Joh.8,44). Johannes schreibt nach der Katastrophe des jüdisch-römischen Krieges. Er trägt Erfahrungen der eigenen Zeit in die Darstellung der Geschichte Jesu ein.
Die an Jesus als Messias glaubende jüdische Gemeinschaft steht einer jüdischen Mehrheit gegenüber, die den messianischen Glauben nicht teilen kann und ihrerseits nach Wegen jüdischen Weiterlebens sucht. Wie können und müssen wir mit einem Text umgehen, der in einer innerjüdischen Kontroverse entstanden ist?