Pflege zu Hause erleichtern

Pflege zu Hause erleichtern

Perspektiven aus Kirche, Politik, Sozialverbänden und Wirtschaft

© EAzB

05. September 2011
Die große Mehrheit der Menschen möchte auch im Fall der Pflegebedürftigkeit zu Hause wohnen bleiben. Die individuelle Lebens- und Wohnsituation auch und gerade bei Pflegebedürftigkeit selbst zu bestimmen, ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der UN- Behindertenrechtkonvention ein zentrales Menschenrecht. Menschen auch in Zeiten erhöhter Verletzlichkeit und Angewiesenheit Schutz und Geborgenheit zu geben und gleichzeitig ihre Selbstbestimmung zu achten, wird von Seite der Kirche und Diakonie als grundlegender Anspruch in die Diskussion um die Zukunft der Pflege eingebracht (siehe u. a. EKD Denkschrift „Im Alter neu werden können“).
Die zukünftigen Herausforderungen in der Pflege sind bekannt: Angesichts unserer immer älter werdenden Gesellschaft wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 um 50 Prozent ansteigen. Die Gruppe der Demenzerkrankten wächst besonders stark – gerade in einem fortgeschrittenen Stadium geht diese Erkrankung mit einem ausgeprägten Pflege- und Versorgungsbedarf einher. Es fehlen die Fachkräfte und wohl auch das Geld, alle diese Menschen stationär zu versorgen. Die Stärkung der häuslichen Pflege sollte im Eigeninteresse von Politik und Gesellschaft liegen.
Während die Ansprüche und Herausforderungen in der Pflege von verschiedenster Seite deutlich formuliert sind, zeigt der Blick in die Praxis, dass große Versorgungslücken bestehen und die Organisation der häuslichen Pflege alle Beteiligten mit vielfältigen Problemen konfrontiert: Die Leistungen ambulanter Pflegedienste sind oft nicht bedarfsgerecht. Eine Versorgung rund um die Uhr ist ohne Angehörige nicht gewährleistet. Obwohl die Angehörigen für die Pflege in Deutschland systemrelevant sind, wird nach wie vor zu wenig getan, um sie zu unterstützen und zu entlasten. Es fehlt an wohnortnahen, flexiblen und bezahlbaren Versorgungs- und Entlastungsangeboten. Vorhandene Angebote werden zum Teil unzureichend genutzt, weil Beratung und Information bei den Betroffenen nicht ankommen. Barrierefreiheit ist eine weitere wichtige Voraussetzung, um eine selbstbestimmte Lebensführung so lange wie möglich zu erhalten.
Wie Versorgungs- und Unterstützungs-Arrangements der Zukunft aussehen können, wie der Rechtsanspruch auf Pflegeberatung umgesetzt und die familiären Pflegepotentiale gestärkt werden können – um diese und weitere Themen ging es bei der Tagung.

Zum Download:

Vortrag von Prof. Dr. Bernd Schlüter, Rechtsanwalt und Mitglied der Ad-hoc-Kommission der EKD „Im Alter neu werden können“, Berlin (PDF-Dokument, 253.7 KB)
 

 

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