Deutschlands Verantwortung für den Frieden
Diskussion mit dem Bundesaußenminister
Deutschlands Rolle in der Welt ändert sich, und damit auch der Diskurs über die internationale Verantwortung der Bundesrepublik. Im Blick auf die künftige deutsche Außen- und Sicherheitspolitik ist die Friedenslogik zu stärken. Dies sind zwei von insgesamt fünf Empfehlungen, die die Evangelischen Akademien in Deutschland am Ende eines dreijährigen Projekts „… dem Frieden der Welt zu dienen“ formulieren. Die Ergebnisse dieses Projekts werden im Rahmen der Tagung „Bis an die Grenzen der Diplomatie“ am 4. Mai der Öffentlichkeit vorgestellt und mit Gästen wie Bundesminister Frank-Walter Steinmeier diskutiert.
Befriedigende Antworten auf die aktuellen Konflikte hat die internationale Staatengemeinschaft noch nicht gefunden. Angesichts der gewaltsam ausgetragenen Konflikte in der Ukraine, aber auch im Nahen und Mittleren Osten gilt es weltweit, aber auch und besonders in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik neue strategisch-politische Fragen zu stellen. Weil sie als Bündnispartner international stärker in die Pflicht genommen wird, sieht sich die Bundesrepublik mit neuen diplomatischen Aufgaben einerseits, aber auch mit Forderungen nach zusätzlichem militärischem Engagement konfrontiert. Gefragt ist - auch auf europäischer Ebene - eine Strategie, die konsequent die zivilen Mittel der Krisenprävention und Konfliktbearbeitung einsetzt und die militärische Intervention auf den äußersten Fall beschränkt.
Vor diesem Hintergrund haben die Evangelischen Akademien in Deutschland ihr Projekt „… dem Frieden der Welt zu dienen“ durchgeführt. Zu den Ergebnissen der zahlreichen Veranstaltungen und Diskussionen mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Militär, Kirche und Medien, gehört auch die Empfehlung, die Rolle des Leitbildes vom „Gerechten Frieden“ im Spannungsfeld von Werten und Interessen bei militärischen Einsätzen zu analysieren. Empfohlen wird darüber hinaus, die Bedeutung von Krisenmanagement und Friedensförderung in Konflikten zu beleuchten, und die Kohärenz der Mittel und Strukturen zur Konfliktlösung zu verbessern.
Zur Tagung „Bis an die Grenzen der Diplomatie“ sind Sie herzlich eingeladen. Das Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
Erschienen am 16.04.2015
Aktualisiert am 16.04.2015