Schmerz und Leid - wie kann im Krankenhaus mit diesen Erfahrungen umgegangen werden?
41. Workshop Medizinethik
Aus gutem Grund und mit guten Erfolgen blickt die Medizin aus einer naturwissenschaftlichen Perspektive auf den leidenden Menschen. Doch ein von schwerer Krankheit betroffener Patient leidet fast immer nicht allein körperlich, sondern auch psychisch, sozial und spirituell: Er oder sie leidet an den Folgen, die die Krankheit für sein oder ihr Leben haben kann, an den Einschränkungen und Ängsten, die sie mit sich bringt, an möglicher sozialer Isolation. Im Krankenhaus wird beispielhaft deutlich, dass das Konzept einer hochtechnisierten Medizin als alleinige Antwort auf existenzielles menschliches Leid nicht genügen kann. Trotzdem gilt in unserer Gesellschaft: Die Medizin bleibt die Instanz, das Krankenhaus der Ort für dieses Leid. Folgerichtig müssen erste Schritte für die umfassende Sorge um Leidende hier beginnen.
Wie kann der weit verbreiteten und nicht nur im Krankenhaus gern gepflegten Vorstellung, die Medizin könne in nahezu jeder Situation Schmerzfreiheit herstellen, begegnet werden? Wie können andere, den ganzen Menschen in den Blick nehmende Wege des Umgangs mit dem Leid gefunden werden? Welche Rolle spielt dabei die Kooperation der unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus?
Die Tagung „Schmerz und Leid“ bringt die Perspektiven von Ärzten, Pflegern, Angehörigen, Ehrenamtlichen und Betroffenen zusammen und sucht nach Lösungsansätzen für den Umgang mit dem Leid im Krankenhaus. Vor dem Hintergrund der aktuellen Sterbehilfedebatte, die am 6. November mit der Abstimmung im Deutschen Bundestag sicher nur ein vorläufiges Ende findet, sind die Fragestellungen von bleibender Brisanz.
Die Tagung wird von der Evangelischen Akademie zu Berlin gemeinsam mit dem St. Joseph Krankenhaus in Berlin-Tempelhof durchgeführt. Das Tagungsprogramm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
Erschienen am 06.11.2015
Aktualisiert am 06.11.2015