„Nicht jüdisch noch griechisch“
Einladung zur Tagung
Das Muster ist so alt wie die Menschheit: Wer anders und fremd ist, wird von denen, die das „Sagen“ haben, ausgegrenzt. Und stärkt damit die Weltsicht und die Bande der Ausgrenzenden. So erreichte Identität kann weder unschuldig noch unpolitisch verstanden werden, meint Studienleiter Dr. Christian Staffa. Die Tagung „Nicht jüdisch noch griechisch“ beleuchtet rassismuskritische Perspektiven auf Selbstbilder und Abgrenzungsmuster. Zur Teilnahme an dieser Tagung vom 30. September bis 2. Oktober sind Sie herzlich eingeladen.
Im 20. Jahrhundert waren identitäre Gemeinschaftsideologien, allen voran die nationalsozialistische, Grundlagen für Politiken der systematischen Ausgrenzung und Verfolgung. Die Identitätskonstrukte aktueller populistischer Gruppen müssen daher als Warnzeichen verstanden werden dafür, dass der europäische Rassismus wieder stärker wird. „Die Anhänger und Anhängerinnen solcher Gruppen wie zum Beispiel von Pegida proklamieren, dass sie das ‚christliche Abendland‘ vertreten, obwohl sie in der Regel selbst kaum einen Bezug zum Christentum haben. Hier sehen wir sehr deutlich, dass Identität nur als Aggression gegen ‚die Anderen‘ dient, in diesem Fall der Ausgrenzung von Flüchtlingen und Muslimen und anderen ‚Fremden‘“, sagt Christian Staffa. In der Tagung sollen daher die sozialen und kulturellen Prozesse in den Blick genommen werden, aus denen solche Selbst-und Fremdvergewisserungen hervorgehen. Gleichzeitig werden zeitgemäße, migrationsgesellschaftliche Selbstbilder als Gegenkonzepte erörtert.
Die Tagung wird von der Evangelischen Akademie zu Berlin gemeinsam mit der Bergischen Universität Wuppertal und der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus durchgeführt. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
Erschienen am 22.09.2016
Aktualisiert am 23.09.2016