Mahnmal für ertrunkene Flüchtlinge am Gendarmenmarkt
Installation von Ai Weiwei
Ein eindrucksvolles Mahnmal für ertrunkene Flüchtlinge hat der chinesische Künstler Ai Weiwei geschaffen. Tausende Rettungswesten von der griechischen Insel Lesbos umhüllen die Säulen des Konzerthauses am Berliner Gendarmenmarkt. Zwischen den Säulen hängt ein Schlauchboot mit der Aufschrift #Safepassage".
„Wenn man sich klar macht, dass dies nur ein Bruchteil der abertausend tatsächlich verwendeten Schwimmwesten ist, wird die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer plötzlich bedrückend anschaulich“, sagt Akademiedirektor Dr. Rüdiger Sachau. Er hat beobachtet, dass die Installation viele Menschen nachdenklich und still innehalten lässt.
Das Mahnmal ist eine Aktion, die die Filmgala "Cinema for Peace" begleitet. Die Gala im Rahmen der Berlinale fand am 15. Februar in dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt statt. Der Künstler Ai Weiwei ist der diesjährige Ehrenpräsident der "Cinema for Peace"-Jury. In der Filmreihe geht es in diesem Jahr um die Flüchtlingsthematik.
Medienberichten zufolge hat Ai Weiwei für die Installation rund 14.000 Rettungswesten aus Lesbos verwendet. Auch das Schlauchboot soll tatsächlich Flüchtlingen zur Überfahrt über das Mittelmeer gedient haben. Seit Oktober vergangenen Jahres hat der chinesische Künstler und Dissident eine Gastprofessur an der Universität der Künste in Berlin.
Erschienen am 15.02.2016
Aktualisiert am 15.02.2016