Mehr Vielfalt in der Kirche – aber wie?
Ein Abend für die Inklusion
Diskriminierung in der Kirche? Das gibt es doch nicht! Diskriminierung aufgrund von Lebensalter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe oder Armut widerspricht der christlichen Grundbotschaft. Und doch, unweigerlich und „wie von selbst“ ordnen sich Gruppen und Gemeinden nach Ähnlichkeiten, nach dem, was zusammenpasst. Wie lässt sich aktiv nach mehr Vielfalt und Buntheit streben? Dieser Frage ging das Forum „Kirche auf dem Weg zu einer inklusiven Gemeinschaft“ am 4. November nach.
Die theologische Referentin am Evangelischen Zentrum Frauen und Männer in Hannover, Ruth Heß, stellte ihren Vortrag unter den Titel „Hass auf ‚Gender‘“. Darin sprach sie über den aktuell neu auftretenden Gegenwind von rechts gegen Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt (auch) in der Kirche. Was ist dagegen zu tun? Die Gelassenheit und den Humor zu bewahren, wäre der erste Schritt, so Ruth Heß. Ebenso wichtig sei ein beharrlicher Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion. Es gelte, wacher und aufmerksamer zu werden für Positionen und Gruppen, die sich gegen Geschlechtergerechtigkeit in der Gesellschaft einsetzen – und aktiv gegen sie zu argumentieren. Thomas Schollas, der Beauftragte für Geschlechtergerechtigkeit der Nordkirche, verwies auf die Geschichte von Pfingsten. Sie ist ihm zufolge ein uralter Auftrag für mehr Vielfalt in der Kirche, für versöhnte Verschiedenheit. Schollas berichtete aus seinen Erfahrungen als männlicher Gleichstellungsbeauftragter und berichtete über seine Aktivitäten als Mitglied der international besetzten Arbeitsgruppe des Lutherischen Weltbundes zum Thema Geschlechtergerechtigkeit.
Dr. Eva Harasta
Die Veranstaltung war eine Kooperation mit dem Fernstudium „Theologie geschlechterbewusst“, das die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland verantwortet. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.
Informationen zum Thema Gender und Anti-Gender finden Sie in der neuen Broschüre (PDF-Dokument, 1 MB) des Evangelischen Zentrums Frauen und Männer gGmbH.
Erschienen am 10.11.2016
Aktualisiert am 14.11.2016