Antisemitismus als politische Theologie
Dokumentation erschienen
Antisemitismus ist christlich religiös bestimmt. Bei der Tagung „Antisemitismus als politische Theologie“ vom 24. bis 26. Januar wurde der Versuch unternommen, zu beleuchten, wie das Einschreiben des Religiösen in den so genannten säkularen Antisemitismus vor sich ging. Die Dokumentation der Redebeiträge und der Podiumsdiskussion dieser Tagung ist nun als epd-Dokumentation Nr. 17 erschienen.
Der säkulare Antisemitismus sei ohne seine christlichen Bestandteile und seinen religiösen Charakter nicht zu verstehen und auch nicht zu bearbeiten, so Studienleiter Dr. Christian Staffa zum Ziel der Tagung. Ein Fazit - so heißt es in einem Bericht des Deutschlandfunk zur Veranstaltung - sei, dass die Antisemitismusforschung sich theologischen Fragen öffnen müsse. Umgekehrt folge daraus aber auch, dass sich die Theologie der Antisemitismusforschung öffnen müsse.
Die Präses der Synode der EKD, Irmgard Schwaetzer, forderte die theologischen Fakultäten auf, die Auseinandersetzung mit dem Judentum verpflichtend in ihre Studiengänge zu integrieren. "In Deutschland ist es möglich, ein Theologiestudium abzuschließen, ohne sich mit der jüdischen Theologie beschäftigt zu haben. Das halten wir für nicht tragbar", zitierte der Evangelische Pressedienst (epd) die Präses. Die Synode werde sich nach dem bevorstehenden 500. Reformationsjubiläum "intensiv mit der theologischen Ausbildung beschäftigen", betonte Schwaetzer.
Die 74 Seiten umfassende Dokumentation der Tagung ist zu bestellen im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik unter 069-58098-191 oder unter vertrieb@gep.de.
Den Bericht des Deutschlandfunks lesen Sie hier.
Die Meldung des epd finden Sie hier.
Einen Mitschnitt des Podiumsgespräches hören Sie hier (MP3-Audio, 162.5 MB).
Den Tagungsbericht von Studienleiter Dr. Christian Staffa lesen Sie hier. (PDF-Dokument, 200.4 KB)
Erschienen am 09.02.2017
Aktualisiert am 11.05.2017