Neues Netzwerk im Internet
Viele sind in Bewegung gegen Rassismus und Antisemitismus. Eine grundlegende kirchliche und theologische Auseinandersetzung sucht man aber oft vergebens. Der neue Internetauftritt des „Netzwerks antisemitismus- und rassismuskritische Religionspädagogik und Theologie (Narrt)“ soll das ändern.
Der unter dem Dach der Internetseite der Evangelischen Akademie zu Berlin beheimatete Webauftritt bietet vielfältiges Material, das sich theologisch mit der Geschichte und Gegenwart von rassistischer, antisemitischer und sexistischer Praxis, und deren religionspädagogischen und theologischen Bearbeitung auseinandersetzt. Vorträge und Predigten sind dort ebenso verortet wie Unterrichtsreihen und Publikationen zum Thema. Darüber hinaus gibt es eine Plattform für Veranstaltungen, die sich wissenschaftlich oder praktisch mit Rassismus und Antisemitismus beschäftigen.
„Wichtig ist uns, dass wir keine selbstgewissen Antworten liefern wollen, sondern einen selbstkritischen Versuch unternehmen, die eigene Praxis und Theoriebildung zu prüfen, um die zentralen Kategorien christlicher Existenz und Theologie für die Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus produktiv zu machen“, betont Studienleiter Christian Staffa, Mitinitiator und Mitglied der Steuerungsgruppe von „Narrt“. Es gehe darum, die eigenen theoretischen und praktischen Entstehungszusammenhänge besonders im eigenen Handlungsfeld einer kritischen Prüfung zu unterziehen. „Wir können nicht sagen: Rassisten sind immer die Anderen!“
Das Netzwerk „Narrt“ ist ein Zusammenschluss von mehr als 30 Einzelpersonen, Einrichtungen und Institutionen aus Politik, Wissenschaft und Kirche. Zum Webauftritt geht es hier.
Erschienen am 29.05.2017
Aktualisiert am 06.06.2017