„Theologie der Stadt ist nicht statisch“
Neuer Projektstudienleiter Alexander Höner
„In der Stadt ist anders über Gott nachzudenken. Anders nachzudenken darüber, wie Gott in unserem Zusammenleben wirkt“. Sagt Alexander Höner, neuer Projektstudienleiter für die Fachtagungen des Theologischen Labors (TheoLab) und Leiter der Arbeits- und Forschungsstelle Theologie der Stadt in Berlin. Seine Begründung: In der Verdichtung menschlicher Lebenswirklichkeiten ist die göttliche Dimension auf besondere Weise zu erfahren. „Das dichte Zusammenleben von Menschen garantiert Schutz und Entfaltungsmöglichkeiten innerhalb der alten oder auch imaginären Stadtmauern. Es verstärkt die produktiven Kräfte aber auch die dunklen Seiten des menschlichen Wesens“. Daher seien Städte Orte von Gegensätzen und Spannungen - produktiv, aber auch destruktiv.
Weil sich das Leben im städtischen Kontext in kurzen Intervallen verändert, könne man nie sicher sein, wie lange die Gültigkeit einer Beobachtung währt, so Höner. Zu einer Theologie der Stadt gehöre deshalb ein andauerndes momentum movens. „Sie kann nicht statisch sein, sie muss die Dynamik der Stadt aufnehmen und abbilden, und zwar im Zusammenspiel mit den anderen wissenschaftlichen Disziplinen.“ Der Theologe sieht die Aufgabe der Theologie „in einem gemeinsamen ständigen Auf- und Abbauen, Überprüfen und Neuformulieren einer Theologie der Stadt“, um Erscheinungsformen des christlichen Glaubens und anderer religiöser Überzeugungen zu beschreiben und zu verstehen. „In der Stadt hat man Anteil an etwas Größerem, was man nie so ganz fassen kann. Im Glauben ist es nicht anders. Eine Theologie der Stadt nähert sich beiden Phänomenen.“
Alexander Höner verantwortet zusammen mit Akademiedirektor Dr. Rüdiger Sachau und Prof. Dr. Christopher Zarnow von der Evangelischen Hochschule Berlin die Fachtagungen des Theologischen Labors Berlin. Das nächste TheoLab findet am 16. und 17. November 2017 unter der Überschrift „Christentum, Reformation und die Bürgerstadt - Beteiligung und Zukunft in der urbanen Welt“ statt.
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Erschienen am 05.10.2017
Aktualisiert am 17.10.2017