Vom Ihr zum Wir - Zugehörigkeit statt Ausgrenzung
Vortrag
"Damit Integration erfolgreich sein kann, muss die Pluralität dieser Gesellschaft auch Teil der Vergangenheit werden," so die Hamburger Aktivistin und Journalistin Kübra Gümüsay in ihrem Impuls-Vortrag "Vom Ihr zum Wir - Zugehörigkeit statt Ausgrenzung" beim 17. Berliner Symposium zum Flüchtlingsschutz am 20. Juni 2017.
Es reiche nicht, nur ein Teil einer abstrakten, pluralen Zukunft zu sein und aktiv teilzuhaben, um irgendwann einen eigenen Platz zu haben. Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft könne nicht der alleinige Faktor sein und bleiben.
Und wie kann das konkret geschehen? Indem wir die Geschichten von Migranten und Geflüchteten, die Deutschland schon vor 200, 100, 50 Jahren zur Migrationsgesellschaft machten, jungen Menschen im Geschichtsunterricht oder in historischen Filmen erzählen. Und indem wir in den Menschen, die heute nach Deutschland kommen, nicht nur Geflüchtete oder "Pressevertreter ihrer jeweiligen Identitätsgruppe" sehen, sondern Menschen mit ihren je eigenen und vielfältigen Geschichten.
Erst das zeige: "Du gehörst zu uns - du bist ein Teil von uns. Mit deinen Fehlern und Makeln." Damit würde Pluralität in unserer Gesellschaft selbstverständlich und wir merkten: "Die Probleme sind unsere Probleme. Denn", so Gümüsay, "es kann nicht sein, dass man erst ein Teil des kollektiven Wir wird, indem man ein überragender, hervorragender Mensch, ein international anerkannter Regisseur, ein talentierter Fußballer, eine preisgekrönte Journalistin oder ein Bestseller-Autor" ist.
Den Vortrag von Kübra Gümüsay lesen Sie hier (PDF-Dokument, 134.2 KB).
Er ist in der epd Dokumentation 32/2017 erschienen, die im Gemeinschaftswerk evangelischer Publizistik unter kundenservice@gep.de oder online unter http://www.epd.de/fachdienst/fachdienst-dokumentation/artikel/epd-dokumentation erhältlich ist.
Den Blog von Kübra Gümüsay "Ein Fremdwörterbuch" finden Sie unter: http://ein-fremdwoerterbuch.com/
Erschienen am 18.08.2017
Aktualisiert am 18.08.2017