Akademie als Ort des Gesprächs
Impuls von Rüdiger Sachau
In Zeiten populistischer Bewegungen ist das freiheitliche Denken in Gefahr, sagt Dr. Rüdiger Sachau. In seiner Rede beim Symposium zur Verabschiedung von Professor Michael Haspel in der Evangelischen Akademie Thüringen am 24. Februar betonte er die Bedeutung der Akademien als Orte des Gesprächs und der demokratischen Kultur.
Akademien seien „Identitätsmarker des christlichen Glaubens auf einer Landkarte, die nicht Kirchtürme zählt, sondern thematische Perspektiven aufzeigt“, so der Direktor der Evangelischen Akademie zu Berlin, der zugleich Vorsitzender der Evangelischen Akademien in Deutschland e.V. ist. Das dort gehegte Gespräch sei „eine ernste Sache“. Sachau zufolge sollte dieses Gespräch unaufdringlich sein, aber gehaltvoll, es soll „die Tiefenstrukturen des Lebens erhellen, wo Oberflächlichkeit und Vorurteile herrschen“.
Er wies darauf hin, dass sich demokratische Kultur und freiheitliche Werte keineswegs von allein fortschreiben. „Demokratie ist nicht einfach da und bleibt dann, sondern sie muss immer wieder neu gewonnen werden.“ Gespräch, Humanität, Freiheit - viel steht auf dem Spiel, sagt Sachau, „aber wir können auch viel gewinnen. Lassen Sie es uns wagen“. Kirche und Gesellschaft bezeugten eine Hoffnung, „die größer ist als die Hoffnungslosigkeiten unserer Zeit“. Daher sollen die Akademien „Orte der Hoffnung sein, Orte, an denen jetzt das richtige Wort zur richtigen Zeit ausgesprochen wird“.
Hier lesen Sie den gesamten Impuls „Der Ort des Gesprächs - Evangelische Akademien und demokratische Kultur“ (PDF-Dokument, 97.3 KB) von Dr. Rüdiger Sachau.
Erschienen am 28.02.2018
Aktualisiert am 02.03.2018