„Vergesst die Gastfreundschaft nicht“
Eröffnung des Flüchtlingsschutzsymposiums
Gastfreundschaft ist ein zentraler Gedanke in der Bibel. Das betonte Akademieleiter Rüdiger Sachau zur Eröffnung des 18. Berliner Symposiums zum Flüchtlingsschutz am 25. Juni 2018. Vor dem Hintergrund der sich dramatisch zuspitzenden Debatte um den Umgang mit Geflüchteten in Deutschland und Europa, bei der zunehmend auch die ethischen Grundsätze des Flüchtlingsschutzes in Frage gestellt werden, entschied er sich bewusst für einen theologischen Impuls zum Beginn des Symposiums.
Sachau verwies auf die Losung für den Monat Juni: „Vergesst die Gastfreundschaft nicht, denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt.“ Auch wenn man nicht an Engel glaube, können man diesen Gedanken verstehen, nämlich als „Vorstellung, dass uns Gott im Fremden, im Gast verborgen begegnet“. Christen würden sich dabei möglicherweise an Worte von Jesus Christus erinnert fühlen, die im Evangelium des Matthäus geschrieben stehen: „Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mit zu trinken gegeben“. Und: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25)
„Wenn wir Menschen aufnehmen, beherbergen, verköstigen, mit ihnen teilen, was wir haben: Essen, Trinken, Wohnung. Auch Zeit, Freude, Leid und vieles andere. Dann öffnen wir uns in dieser Geste auch zu Gott“, so der Akademieleiter. Diese Perspektive, unterstrich er, lasse sich nicht politisch verrechnen. Zentral sei der Gedanke der Offenheit: „Wer gastfreundlich ist, öffne sich anderen Menschen. Und auch umgekehrt: Wer sich aufnehmen lässt, gibt sich ebenfalls der Offenheit hin.“
Den Begrüßungstext von Dr. Rüdiger Sachau lesen Sie hier. (PDF-Dokument, 234.8 KB)
Erschienen am 25.06.2018
Aktualisiert am 25.06.2018