Fremdheit als Heimat
Theologischer Impuls von Viola Kennert
„Fremdheit ist Alltag. Normal“ - davon ist Viola Kennert überzeugt. In ihrem theologischen Impuls bei der Tagung „Fremdheit als Substanz der Stadt“ am 27. und 28. September betonte die Theologin, dass Fremd-Fühlen, Befremdung und Entfremdung nichts Bedrohliches sein müssten, sondern vielmehr alltägliche Formen seien, „um den Unterschied zwischen mir und Anderen festzustellen.“
Kennert wies darauf hin, dass „die Geschichte Gottes mit seinem Volk, in die wir durch Christus einbezogen sind, von Fremd-Sein geprägt ist.“ Israel sei fremd auf dem Weg ins gelobte Land gewesen und habe sich mit den Fremden (im gelobten Land) immer wieder neu und anders auseinandersetzen müssen. Sie unterstrich: „Fremd sein und mit Fremden und Fremdem (Kultur, Religion) umzugehen, ist ein immer wiederkehrendes Thema der biblischen Erzählungen um religiöse, kulturelle und politische Identität zu entwickeln und zu erhalten.“ Das Ringen um Verständigung und Erhalt der eigenen Identität sei ein roter Faden durch die biblischen Geschichten und wiederzufinden „in den Realitäten, die unserer Stadt ein Gesicht geben“.
Den Impuls von Viola Kennert lesen Sie hier (PDF-Dokument, 274.4 KB).
Die Einführung zur Tagung von Alexander Höner finden Sie hier.
Erschienen am 08.10.2018
Aktualisiert am 09.10.2018