Making Heimat

Vorbereitungen für „Making Heimat“

Empowermentseminar war Initialzündung

© Tim Schmeldt / ET / EAzB

Unter dem Titel „Making Heimat“ konzipiert eine Gruppe von sieben jungen Leuten mit Fluchterfahrung derzeit Workshops, die ab September 2018 an der Evangelischen Akademie zu Berlin durchgeführt werden. Hervorgegangen ist die Gruppe aus dem Seminar „Wir sind hier – Partizipation im Fokus“ im Rahmen des ET-Projektes „Empowered by Democracy“.

 

Eigene Ideen umsetzen – Workshopideen entstehen

Die Teilnehmer*innen von „Making Heimat“ recherchieren und arbeiten ihre Ideen und Themen seit April weiter aus, um selbst gewählte Formate und Projekte der politischen Bildung für andere Jugendliche und junge Erwachsene anzubieten. Ihre Fähigkeiten als Teamer*innen bauen sie dabei in regelmäßigen 14-tägigen Treffen weiter aus, indem sie Kennenlernspiele, Energizer und Gruppenarbeiten anleiten und sich im Moderieren erproben. Dabei stand zuletzt die deutsche und syrische Geschichte des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt. Ahmad Alkridi leitete mit Dr. Claudia Schäfer das gemeinsame Zusammensetzen eines Zeitstrahls aus Daten und Bildern mit anschließender Diskussion der aktuellen Situation in Syrien. Diese Methode wird Teil eines Workshops zur syrischen Geschichte im September sein und wurde nach dem Probelauf von der ganzen Gruppe ausführlich hinsichtlich der inhaltlichen und didaktischen Tauglichkeit für die avisierte Zielgruppe analysiert. Weitere Themen der Workshop werden sein: künstlerische Zugänge zu Heimaten, Kommunikation in Konflikten, als Familie ankommen, die Frage nach Politikbegriffen in Diktatur und Demokratie sowie Fluchtgeschichten aus der DDR.

 

„Wir sind hier“ – Austausch und Empowerment

Beim Auftaktseminar im März hat sich die Gruppe kennengelernt. Damals stellten 35 junge Menschen mit insgesamt sechs verschiedenen Muttersprachen, die zwischen zwei und elf Jahren in Deutschland leben, eigene Projekte vor und brachten ihre Ideen ein, welche politischen und gesellschaftlichen Themen aus ihrer jetzigen Lebenswelt, aber auch in Bezug auf ihre Herkunftsländer sie diskutieren möchten. Ein wichtiges Ziel im Blick auf die politische Bildung mit jungen Geflüchteten sei es dabei zunächst, „dass sie einen Raum bekommen, wo sie sich ‚empowern‘, wo sie zu hören bekommen, was sie können, dass sie auch für ihre Erfahrungen gewertschätzt werden“, sagt Mohammed Jouni von „Jugendliche ohne Grenzen“, der das Seminar mitgeleitet hat. Studienleiterin Dr. Claudia Schäfer ergänzt: „Es ging uns auch darum, Menschen zu finden, die Lust haben, selbst weiter darüber nachzudenken, welche Seminarangebote, welche Ideen, welche Aktivitäten für andere mit Fluchterfahrung hier in Deutschland interessant sein könnten.“ Im ersten Schritt ging es deshalb in allererster Linie darum, zuzuhören und zu verstehen, was junge Menschen mit Fluchterfahrung bewegt und welchen politischen Fragen sie sich nähern wollen. Dafür hat das Seminar viele verschiedene inhaltliche und methodische Impulse aus der historisch-politischen Bildung, der Antidiskriminierungsarbeit und der Theaterarbeit gesetzt.

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