Broschüre für rassismuskritische theologische Perspektiven
„Ein Gespenst geht um in Europa.“ Mit diesem geschichtsträchtigen Satz beginnt die gerade erschienene Broschüre „Identität. Macht. Verletzung“, die „rassismuskritische theologische Perspektiven“ beinhaltet.
Das im Vorwort herbeizitierte „Gespenst“ ist natürlich nicht das einst von Marx und Engels gemeinte, sondern eines, das für Nationalismus, völkische Ideologien und ihre gewaltförmigen Folgen steht. Und damit eine große Herausforderung ist auch für die Kirchen. Die Broschüre ist das Ergebnis einer gleichnamigen Tagung, die im Oktober 2018 vom Netzwerk rassismuskritische und antisemitismuskritische Religionspädagogik und Theologie (NARRT) an der Evangelischen Akademie zu Berlin in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus veranstaltet wurde. Sie soll Menschen dabei unterstützen, dem „Gespenst“ „widerstehend zu begegnen“.
Im Mittelpunkt steht dabei die kritische Beleuchtung des ausgrenzenden Gebrauchs des Begriffs „Identität“. „Wegen ihrer starren und geschlossenen Konstruktionen und ihrer aggressiven Seite können aus Identitätspolitik geschaffene Identitätsbegriffe als ‚Identitätsfestungen‘ bezeichnet werden“, sagt Studienleiter Christian Staffa. Biblisch betrachtet führten solche Festungen dazu, „Gottes Antlitz im Anderen nicht mehr wahrnehmen zu können“. Denn der Blick richte sich immer wieder nur auf die eigene Person, die eigene Zugehörigkeit „zu ‚meiner‘ Nation oder ‚meiner‘ Religion - und nicht auf die Anderen oder Gott“.
Wie sind Theologie und Kirche mit ihrer Suche nach Identität in solche Macht- und Gewaltdynamiken involviert? Welche Perspektiven gibt es in Religionspädagogik und Theologie? Die Broschüre versucht Antworten. Die Broschüre zum Download oder eine Bestellmöglichkeit finden Sie hier.
Erschienen am 14.02.2019
Aktualisiert am 14.02.2019