„Wider die Apokalyptik“
Interview mit Michael Hartmann
Nach dem Weckruf der Jugend beim Klimaschutz muss die Politik um Lösungen ringen, meint Studienleiter Dr. Michael Hartmann. Die Erderwärmung lasse sich nur durch sozialen und technischen Fortschritt stoppen, Zukunftsangst sei keine Lösung, so seine Position im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Demokratie bedeute Streit um die bessere Lösung, zu Innovationen gebe es keine Alternative.
Kritisch sieht Hartmann den Konformitätsdruck in Teilen der Klimabewegung, Alternativlosigkeit sei keine gute Option. Zudem dürften Politik und Kirche nicht nur ein Ziel haben. „Wir haben uns um so vieles zu kümmern: um soziale Sicherheit, um Wohnen, auch um Energiekosten.“
Ein Grund für das schlechte Abschneiden in Sachen Klimaschutz sieht der Studienleiter für Wirtschaft und Soziales in einer zu schwachen Gestaltung der Märkte. „Es müssen ja nicht gleich Verbote sein, aber es ist bedauerlich, dass die Autoindustrie ihre Fortschritte beim Motorenbau in größere Autos gesteckt hat und nicht stärker in Verbrauchssenkung.“ Gleichwohl sei das Problem des Klimawandels nicht ohne technischen Fortschritt zu lösen, betont er.
Erschienen am 30.09.2019
Aktualisiert am 30.10.2019