„Ambivalenztoleranz einüben“
Studienleiter Christian Staffa zu NARRT
Im Sommer wird das Netzwerk antisemitismus- und rassismuskritische Religionspädagogik und Theologie (NARRT) drei Jahre alt. Immer wieder erzeugt es positive Resonanz bei Akteuren im Bildungsbereich, berichtet Studienleiter und Mitinitiator von NARRT, Christian Staffa.
Material sammeln, Bildungsmodule erarbeiten, Akteure vernetzen - das sind die Ziele des Netzwerks, die sich seit seiner Gründung immer weiter konkretisieren. „Natürlich wollen wir NARRT auch künftig maßgeblich durch die Steigerung der Mitgliederzahlen stärken“, so Christian Staffa.
„Das Netzwerk will Diskriminierung und Verachtung von Minderheiten, die in der christlichen Tradition immer wieder Anhalt fanden, theologisch und religionspädagogisch bearbeiten“, skizziert Staffa die weiterhin bestehende Aufgabe. „Alle „großen“ Geistesbewegungen - seien es das Christentum, die Aufklärung, der Marxismus, der Liberalismus - sind jeweils mit ihren eigenen Gewaltformen und Hass- bzw. Negativzuschreibungen zu anderen verbunden.“ Der Studienleiter ist überzeugt, dass es „keine rein positive, nationale, noch europäische, noch philosophische, noch christliche Bewegung“ gibt. „Und trotzdem leben wir von ihnen.“ Es sei ein Bildungsauftrag, Toleranz durch Ambivalenztoleranz gegenüber der eigenen Tradition einzuüben, betont Christian Staffa. Aus diesem Grund seien auch die Gegenbilder aus derselben Tradition zentral. „Ein großer Fundus von Bildern und Glaubenslinien liegt hier vor, die auf die Gleichheit der Menschen vor Gott zielen und die für Nationalismus und Verachtung von anderen Menschengruppen nicht taugen.“
Erschienen am 11.02.2019
Aktualisiert am 11.02.2019