Interreligiöse Kooperation erhält Förderung vom Antisemitismusbeauftragten
Die interreligiöse Kooperation „Grenzgänge“ erhält für ihr Projekt „Lebensmelodien“ Fördermittel des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus. Das Projekt beinhaltet eine Konzertreihe und die Erforschung jüdischer Musik aus der Zeit des Nationalsozialismus.
In dem zweijährigen Projekt werden zehn Konzerte in Synagogen, Kulturzentren, Kirchen und auf öffentlichen Gedenkveranstaltungen gefördert. „‘Lebensmelodien‘ geht aber noch weiter“, betont Sarah Albrecht, Studienleiterin für Theologie und interreligiösen Dialog. Jüdische Komponistinnen und Komponisten mit ihrem musikalischen Werk und ihrem Leben, das geprägt war von der Verfolgung und der Shoah, sollen erforscht werden. „Ganz bewusst nehmen wir dabei auch ein jüngeres Publikum in den Blick“. So werden ausgewählte Werke in Kooperation mit Schulen zur Aufführung gebracht.
Ein weiteres Ziel ist es, Werke von insgesamt 50 jüdischen Komponistinnen und Komponisten mit jeweils einem Werk einzuspielen und ihre „Lebensmelodien“ gemeinsam mit ihrer Biografie als Archivmaterial weltweit zur Verfügung zu stellen.
„Wir freuen uns sehr über diese Förderung“, sagt Sarah Albrecht. „Die Auseinandersetzung in einem multireligiösen Team mit unserer deutschen Geschichte und all ihren Abgründen fördert gerade in diesen Zeiten unsere Vision eines guten Zusammenlebens“, betont sie mit Blick auf die Kooperationsgruppe.
„Grenzgänge“ ist ein Zusammenschluss der Evangelischen Akademie zu Berlin, des Evangelischen Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg, der Alhambra-Gesellschaft, des interreligiösen Dialogs in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und der Apostel-Paulus-Kirchengemeinde in Berlin-Schöneberg.
Mehr zum Konzertprojekt „Lebensmelodien“ in diesem Video: https://youtu.be/VcHJMWTkku8
Erschienen am 26.06.2020
Aktualisiert am 12.08.2020