Klimaschutz und Wachstum
Audiobeitrag mit Professor Felix Ekardt
Menschen sind eigennützig, emotional und kurzsichtig. Sie empfinden komplexe Gefährdungslagen wie den Klimawandel als nicht so bedrohlich wie Covid-19, sagt Professor Felix Ekardt. Michael Hartmann sprach mit ihm über Folgen der Krisenbewältigung und soziale Risiken der Nachhaltigkeitspolitik.
Dass die Corona-Pandemie die Chance einer „heilsamen Entwöhnung vom Wachstum“ bietet, kann der Jurist, Soziologe und Philosoph, der die Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig und Berlin leitet, bislang nicht erkennen. „Ich nehme eher wahr, dass allseits mit den Hufen gescharrt wird und man hofft, das Alte fortsetzen zu können.“ Das gelte für die Politik, für Unternehmen und auch für Bürgerinnen und Bürger. Das „Bemühen, möglichst viel von der alten Welt zu retten“, sei „stark in uns allen“, ökologisch aber natürlich „nicht von Vorteil“.
Im Gespräch mit Michael Hartmann geht es außerdem um mögliche Folgen eines konsequenten Klimaschutzes für den sozialen Ausgleich, um die Abhängigkeit der durch die aktuelle Krise bereits extrem belasteten Sozialversicherungen vom wirtschaftliche Wachstum und um Strategien, die nachhaltig sind, ohne sozial riskant zu sein. Der Audiobeitrag bildet den thematischen Auftakt zur Tagung „Sozial und ökologisch? Klimapolitik versus Wachstumsgesellschaft“ am 14. Dezember.
Erschienen am 14.08.2020
Aktualisiert am 04.05.2021