60 Jahre Anwerbeabkommen
Selbst- und Fremdbilder türkeistämmiger Menschen
Vor 60 Jahren schloss die Bundesregierung das Anwerbeabkommen mit der Türkei. Wie hat sich das Selbstverständnis türkeistämmiger Menschen in Deutschland seitdem gewandelt? Und wie der Blick auf sie? Sind aus den „Gastarbeiter*innen“ von damals die „Muslim*innen“ von heute geworden?
Über diese Fragen diskutieren wir am 23. September mit der Journalistin und Autorin Ferda Ataman, dem Politikwissenschaftler und Autor Ozan Zakariya Keskinkiliç und der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Azize Tank. Im Vorfeld des Jahrestags hat unser Kooperationspartner Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) mit Unterstützung der Stiftung Mercator Video-Interviews mit türkeistämmigen Menschen aus drei Generationen geführt. Diese geben persönliche Einblicke in ihre Erfahrungen und Meinungen zu Themen wie Identität, Bildung, Liebe, Geschlecht, Vergangenheit und Zukunft. Sie berichten, wann sie sich deutsch und wann türkisch fühlen, über den Druck, „sich immer entscheiden zu müssen“, über Beleidigungen in der Schule und im Alltag.
„Der Alltagsrassismus ist subtiler geworden“, sagt zum Beispiel der Berliner Kommunalpolitiker Orkan Özdemir. Aus seiner Sicht sei es „früher viel offensichtlicher gewesen, dass jemand einen aufgrund seiner Herkunft dumm angemacht hat“. Heute erhalte er jeden Tag rassistische Mails und Nachrichten.
Das Abendforum wird von der Evangelischen Akademie gemeinsam mit der TGD, dem Berliner Forum der Religionen und der Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion veranstaltet.
#GenerationAlmanya #60JahreAnwerbeabkommen
Erschienen am 09.09.2021
Aktualisiert am 01.10.2021