Den Lauf der Welt ändern
Engagement macht Sinn
Wie bekommen wir die großen Probleme der Gegenwart – Klimakrise, Pandemie, Umweltzerstörung, soziale Ungleichheit – und ihre lokalen Folgen in den Griff? Auffallend oft erheben gerade junge Leute ihre Stimme und werden aktiv gegen Entsolidarisierung und soziale Ungleichheit. Ihr Engagement ermutigt, neue Handlungsperspektiven zu entwickeln.
Die öffentliche Stimmung kurz vor den Wahlen in Berlin ist ernüchternd: Die Corona-Pandemie hat in vielen Bereichen zu einer Entsolidarisierung geführt und soziale Ungleichheit befördert. Investitionen in die Bildungspolitik und den Schutz von Kindern und Jugendlichen? Fehlanzeige. Von einer konsequenten Klimapolitik sind wir ähnlich weit entfernt wie von einer sozialen Wohnungspolitik, die ein Leben in der Stadt für alle ermöglicht – egal ob Ärztin, Fahrradkurier, Auszubildende oder Erwerbslose. Antidemokratische, rechte und rechtsradikale Bewegungen haben starken Zulauf und stellen für diejenigen, die sich ihnen entgegenstellen, eine existenzielle Bedrohung dar.
Auffallend oft sind es junge Menschen, die die gesellschaftlichen Zustände nicht einfach hinnehmen, sondern ihre Stimme erheben, aktiv werden und Verantwortung übernehmen – für das, was schiefläuft in Politik und Gesellschaft und für das, was die Generation ihrer Eltern nicht hinbekommen hat. In einer Online-Diskussion vor den Berliner Wahlen berichten am 25. August vier politisch aktive Jugendliche und junge Erwachsene von ihrem Engagement
Gesprächsreihe „Das macht Sinn“
Die Veranstaltung ist Teil unserer Gesprächsreihe „Das macht Sinn – protestantische und humanistische Sinnressourcen in unsicheren Zeiten“ in Kooperation mit der Humanistischen Akademie.
Menschen stellen sich Sinnfragen: Hat mein Handeln, mein Leben oder gar das menschliche Leben an sich einen Sinn? Macht es Sinn, sich für irgendetwas Gemeinschaftliches zu engagieren? Die Antworten sind vielfältig, Sinn wird individuell erlebt oder eben auch nicht erlebt. Auch Humanist*innen und Protestant*innen haben unterschiedliche Antworten und doch eint sie in ihrer Differenz ein gemeinsames Interesse an diesen Fragen.
Sinnleere kann gesellschaftspolitische Brisanz entfalten. Wer sein Leben als sinnvoll erlebt, verschreibt sich seltener einer politischen Richtung, die Spaltung, Hass und Gewalt befördert. Stimmt das? Oder stimmt das Gegenteil: Wer sich allzu sehr mit einem Sinngehalt identifiziert, ist besonders anfällig für Feindseligkeit und Fanatismus?
Die zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierungen – ob in der Flüchtlingspolitik oder angesichts einschneidender Corona-Maßnahmen – bedürfen einer Antwort, nicht zuletzt angesichts der in diesem Jahr anstehenden Wahlen. Dabei leitet uns der Gedanke, dass angesichts größer werdender ideologischer Gräben notwendig ist, dass Menschen unterschiedlichen Glaubens und unterschiedlicher Weltanschauung miteinander das Gespräch über Sinn, das Verbindende und bleibende Differenzen in den Unterschieden suchen.
Erschienen am 19.08.2021
Aktualisiert am 02.09.2021