Feministische Annäherungen an die Shoah
Ein transatlantisches Gespräch
Was bedeutet der feministische Slogan „Das Private ist politisch“ im deutsch-amerikanischen und christlich-jüdischen Dialog? Dieser Abend lädt zur Teilnahme an einem Gespräch ein, das in den Neunzigerjahren an der Temple University in Philadelphia (USA) begann und die wissenschaftliche Arbeit der Vortragenden seitdem begleitet hat.
- Tania Oldenhage deckt die Verstrickungen der neutestamentlichen Exegese in das Trauma der jüdisch-christlichen Geschichte im politischen Kontext der USA, Deutschlands und der Schweiz auf.
- Laura Levitts Buch The Objects that Remain (2020) nähert sich dem persönlichen Trauma ihrer Vergewaltigung 1989, das mit dem kollektiven Trauma des Verlusts und der Bedeutung des Holocaust für amerikanisch-jüdischen Identität untrennbar verknüpft ist.
- Katharina von Kellenbach beschäftigt sich mit Täterbiographien und den theologischen Themen von Schuld und Vergebung. Diese führen sie immer wieder nach Pinsk in Belarus, wo ihr Onkel während des Zweiten Weltkriegs einen Massenmord anordnete, der niemals von einem deutschen Gericht verurteilt wurde.
Alle drei Referentinnen arbeiten ausdrücklich autobiographisch und familiengeschichtlich und nutzen eine feministische Hermeneutik für den jüdisch-christlichen Dialog. Das Gespräch wird in englischer Sprache stattfinden.
Erschienen am 22.06.2021
Aktualisiert am 23.06.2021