Sterbebegleitung und Abschied in der Pandemie
Texte zum Fachgespräch am 22. Februar 2021
Die Pandemie ist auch „eine Bedrohung unserer Werte, unserer Spiritualität, weil sie isoliert und von allen tragenden Beziehungen trennt, weil sie den Kranken vom Lebensatem abschneidet“, sagte Prof. Traugott Roser bei „Sterbebegleitung und Abschied in der Pandemie“. Drei Vorträge sind jetzt nachzulesen.
Corona sei „eine Unterbrechung des sozialen Lebens in einem Ausmaß, das wir bislang nicht für möglich gehalten haben“ und das allem zuwiderlaufe, was in der Hospiz- und Palliativbegleitung aufgebaut wurde, so der Professor für praktische Theologie an der Universität Münster. Bei dieser Klage wollte Roser aber nicht stehenbleiben, denn: „Palliative Care und Seelsorge denken ressourcenorientiert. Sie sind es gewohnt, mit Krisensituationen umzugehen – und dazu gehört auch, sie erst einmal in ihrer Dramatik und Emotionalität zur Geltung kommen zu lassen.“ Seinen Vortrag über sorgende Begleitung unter Corona-Bedingungen (PDF-Dokument, 45.3 KB) lesen Sie hier.
Einen Erlebnisbericht aus der Johannesstift-Diakonie (PDF-Dokument, 31.1 KB) über die Bedeutung von Zuwendung und Nächstenliebe gab Pfarrer Martin Stoelzel-Rhoden, Seelsorger im Berliner Wichern-Krankenhaus.
Die Bestatterin Cassandra Yousef berichtete aus ihrem Arbeitsalltag unter Pandemie-Bedingungen (PDF-Dokument, 47.2 KB). Dabei seien insbesondere der Umstand, dass Angehörige keinen Zugang zu den mit Covid-19-Verstorbenen hatten, dass die Zahl der Trauergäste begrenzt wurde und dass viele Zugehörige die räumliche Distanz zum Ort einer Beisetzung nicht zurücklegen konnten, problematisch gewesen.
Erschienen am 01.03.2021
Aktualisiert am 08.04.2021