Antisemitismuskritische Bildung an Schulen

Antisemitismuskritische Bildung an Schulen

Kooperationsprojekt mit Evangelischer Schulstiftung

© DisKursLab

In einem Kooperationsprojekt unseres DisKursLab und der Evangelischen Schulstiftung in der EKD setzen sich Lehrkräfte und Jugendliche mit aktuellen Erscheinungsformen von Antisemitismus auseinander und spüren den christlich geprägten antijüdischen Bildern darin nach.

Antisemitische Einstellungen und Erzählungen sind in der Gesellschaft weit verbreitet und insbesondere während der Corona-Pandemie verstärkt sichtbar geworden. Auch Jugendliche sind durch soziale Medien zunehmend mit Verschwörungserzählungen und den darin enthaltenen antisemitischen Bildern und Codes konfrontiert. Diesen Erzählungen liegen oft christliche Muster zugrunde, die wenig bewusst sind und kaum bearbeitet werden. Das Projekt „Antisemitismus begegnen und Verantwortung stärken – Demokratie gestalten an Schulen in evangelischer Trägerschaft“ ist eine Antwort darauf, die unser DisKursLab  – Labor für rassismuskritische und antisemitismuskritische Bildung und Praxis in Kooperation mit der Evangelischen Schulstiftung in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) umsetzt.

Mit zwei Online-Fortbildungstagen am 19. und 20. September für die betreuenden Lehrkräfte ist das Projekt offiziell gestartet. Insgesamt nehmen fünf Schüler*innengruppen aus Berlin, Brandenburg, Sachsen und Bayern an dem halbjährigen Projekt teil. DisKursLab hat dazu fünf Bildungsmodule entwickelt, die die Lehrkräfte in den kommenden Monaten mit ihren Schüler*innen erproben und anwenden.

Die Module sind eine Spurensuche nach der christlichen Signatur des gegenwärtigen Antisemitismus und beschäftigen sich auf vielfältige Weise mit Erscheinungsformen von Antisemitismus, mit Bibelrezeption und der Wirkung christlich geprägter antijüdischer Geschichten und Bilder. Dabei untersuchen die Teilnehmer*innen antisemitische Codes und Motive wie Verrat, Geldgier, Verschwörung in aktuellen Verschwörungserzählungen. Sie untersuchen die Verbreitung dieser Motive im Internet und in den sozialen Medien und verfolgen ihre christliche Prägung zurück. Ein Beispiel sind Darstellungen der biblischen Judas-Figur.

Empfohlener externer Inhalt: YouTube-Video

Das Bildungsmaterial ist so konzipiert, dass ein zentrales Element darin besteht, die Jugendlichen zum selbstwirksame Erproben eigener Interventions- und Umgangsformen sowie alternativer Narrative zu ermutigen.

Die Bildungsmodule stehen den Lehrkräften mit Begleitmaterial auf einer digitalen Plattform zur Verfügung. Sie umfassen verschiedene kreative und innovative, analoge wie digitale Methoden. DisKursLab begleitet die Gruppen in den kommenden Monaten digital bei ihrer Spurensuche, bevor das Projekt im März in einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung in Brandenburg mündet.

In der letzten Projektphase entwickeln die Schüler*innen eigene Bildungsmodule und werden damit zu Multiplikator*innen innerhalb ihrer jeweiligen Bezüge. Die von den Schüler*innen auf der Grundlage ihrer Entdeckungen und Erfahrungen entwickelten Materialien werden von DisKursLab aufgegriffen und auch für außerschulische Bildungskontexte nutzbar gemacht.

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