Chancengleichheit in Gefahr
Hilft ein „Grunderbe“ gegen zunehmende Vermögensungleichheit?
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank stellt durch ihre Auswirkungen das Versprechen der Chancengleichheit in Deutschland zunehmend in Frage. Bei unserem Wirtschaftsethischen Frühstück spricht DIW-Präsident Marcel Fratzscher über Möglichkeiten zum Gegensteuern und über die Idee eines „Grunderbes“.
Drastischer noch als die Ungleichheit der Einkommen nimmt in Deutschland derzeit die Ungleichheit der Vermögen zu. Sie ist infolge der Geldpolitik, mit der die EZB gegen die Auswirkungen der Finanzkrise von 2008 angegangen ist, zuletzt nochmals deutlich befeuert worden. Dadurch ist das Versprechen der Chancengerechtigkeit und damit ein Grundpfeiler für die Stabilität der liberalen Demokratien zusehends gefährdet.
Bei unserem Wirtschaftsethischen Frühstück spricht Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin, am 17. Oktober über Fragen wie diese: Wie lassen sich vermögensarme Haushalte besserstellen? Welche Instrumente wirken langfristig sozial integrativ und wirtschaftlich produktiv? Wäre ein „Grunderbe“ zielführend, also eine konditionierte Ausstattung einer jeden mit einem Startkapital etwa bei Volljährigkeit?
Unser Gast Marcel Fratzscher ist Wissenschaftler, Autor und Kolumnist zu wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen. Er gehört u.a. dem Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums an. Zu seinen Veröffentlichungen gehören die Bücher Geld oder Leben – Wie unser irrationales Verhältnis zum Geld unsere Gesellschaft spaltet (2022) sowie Verteilungskampf – Warum Deutschland immer ungleicher wird (2016).
Das Wirtschaftsethische Frühstück ist eine Kooperation der Evangelischen Akademie zu Berlin mit der Katholischen Akademie in Berlin.
Erschienen am 06.10.2022
Aktualisiert am 15.11.2022