„Eine Errungenschaft unserer Demokratie“
Krippner: Bundestag bei Militär-Investitionen einbinden
Akademiedirektorin Friederike Krippner hat angemahnt, den Bundestag angemessen in Entscheidungen über die massiven Verteidigungsinvestitionen einzubinden, die Bundeskanzler Olaf Scholz vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine angekündigt hat. „Bei diesen 100 Milliarden (...) reden wir ja über Investitionen in eine lange Zukunft hinein“, sagte Krippner in einem Interview für den RBB-Radiosender Antenne Brandenburg. Deshalb „wäre es an der Zeit, doch nochmal parlamentarische Diskussionen zu führen“.
„Ich vermag nicht zu sagen, ob nicht genau dieses Paket am Ende hinauskommen würde“, führte Krippner aus. „Aber ich glaube, dass (...) eine Errungenschaft unserer Demokratie ist, dass es darüber Diskussionen gibt. Und die sind jetzt ein bisschen ausgefallen.“
Mit Blick auf die christliche Friedensethik sprach sich Krippner dafür aus, das Leitbild vom gerechten Frieden im Lichte des russischen Kriegs gegen die Ukraine weiterzuentwickeln. Daran wolle sich die Akademie auch selbst beteiligen, zum Beispiel im Rahmen einer in Kürze beginnenden Veranstaltungsreihe zum Krieg in der Ukraine. „Wir müssen darauf reagieren, wie die Welt ist und wie sie sich jetzt darstellt“, sagte die Akademiedirektorin.
Die Evangelische Akademie wolle außerdem die Rolle der orthodoxen Kirchen in dem Konflikt in den Blick nehmen sowie das Engagement der Zivilgesellschaft in Russland. „Da nochmal hinzuschauen, wie unter Umständen Unterstützung stattfinden kann, das sehe ich auch als unsere Aufgabe“, betonte Krippner.
Das vollständige Interview aus der Antenne Brandenburg-Reihe „Apropos Sonntag“ können Sie online nachhören (MP3-Audio).
Erschienen am 09.03.2022
Aktualisiert am 09.03.2022