Flucht vor Hass und Gewalt
Queere Geflüchtete brauchen besonderen Schutz
Verfolgung, Folter und Tod drohen lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgeschlechtlichen und intersexuellen Menschen in zahlreichen Ländern. Viele Betroffene müssen daher ihre Heimat verlassen. Doch auch in Europa reagieren Regierungen oft nicht angemessen. In unserem Abendforum wollen wir über die Rechte und die besonderen Schutzbedürfnisse dieser Gruppe Geflüchteter sprechen.
Saudi-Arabien, Katar, Afghanistan, Algerien, Kenia oder Iran – die Liste der Länder, in denen Menschen für ihre sexuelle Identität kriminalisiert und drangsaliert werden, ließe sich noch erweitern, sagt Studienleiter Max Oliver Schmidt. „Die EU mahnt zwar Menschenrechte an, trotzdem kooperieren Regierungen, Unternehmen und Sportverbände mit diesen Ländern und unterhöhlen damit die eigenen Rechtsstandards“, kritisiert er.
Gleichzeitig wächst auch in europäischen Ländern seit Jahren der Druck auf queere Menschen. Reaktionäre Regierungen in Ungarn und Polen versuchen immer wieder, ihnen Rechte zu verweigern. Das menschenrechtsverachtende Regime in Russland hat mit Unterstützung der Orthodoxen Kirche die Rechte queerer Menschen immer stärker eingeschränkt und ein queer-feindliches Klima in der Gesellschaft geschaffen. „Die Folge: Hassverbrechen sowie Diskriminierungen einerseits und fehlende Hilfe andererseits.“ Wichtig ist daher, dass die Bundesregierung die Rechte von queeren Menschen stärken will.
Erschienen am 22.11.2022
Aktualisiert am 22.11.2022