Wie kann „post-koloniale“ Friedenspraxis aussehen?
Das Wissen um die Verstrickung in eine Geschichte kolonialer und rassistischer Strukturen, die bis heute wirksam sind, gehört zu den Grundvoraussetzungen christlicher Friedensarbeit. Angesichts der zunehmenden Komplexität von Konfliktlagen steht kirchliche Friedensarbeit vor besonderen Herausforderungen.
Obwohl die Sensibilität für verdeckten Neokolonialismus gewachsen ist, bleibt immer wieder zu fragen: Sind diejenigen, die mit den Folgen von Kolonialismus und Rassismus leben müssen, gleichberechtigte Akteur*innen bei der Aufarbeitung der Vergangenheit und in den gemeinsamen Projekten der Friedens- und Partnerschaftsarbeit? Hat ihre Perspektive einen festen Platz in der Konzeption des gerechten Friedens?
Im Rahmen der Fachtagung sollen unterschiedliche Erfahrungen und Erwartungen miteinander geteilt, Leerstellen aufgedeckt und kritisch reflektiert und so ein Bewusstsein geschaffen werden für eine „post-koloniale“ Friedenspraxis. Dazu sind u. a. folgende Mitwirkende eingeladen: Dr. Diyah Ayu Krismawati, die Leiterin der Abteilung Asien der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), Mary Ajith vom Catholic Radio Network South Sudan und Dr. Pierrette Herberger-Fofana, die erste stellvertretende Vorsitzende des Entwicklungsausschusses des Europäischen Parlamentes.
Die Fachtagung findet in Kooperation mit der Konferenz für Friedensarbeit im Raum der EKD und der Deutschen Kommission Justitia et Pax statt.
Erschienen am 26.01.2022
Aktualisiert am 09.02.2022