Orientierung, Vernetzung, Stimme
Was leisten Medienplattformen von Geflüchteten für Geflüchtete?
Wer vor Krieg oder Verfolgung nach Deutschland geflohen ist, findet unabhängige, zugängliche Informationen und Nachrichten für diese Lebenslage meist weder bei Medien aus der Heimat noch bei deutschen Medien. Auf der re:publica 2023, dem Festival für die digitale Gesellschaft, diskutieren wir mit Medienmacherinnen: Was leisten Nachrichten- und Informationsplattformen von Geflüchteten für Geflüchtete, um diese Lücke zu füllen?
Gleich eine ganze Reihe von Medienprojekten sind seit 2015 in Deutschland entstanden, deren Redaktionen weitgehend aus geflüchteten Journalist*innen bestehen. Der jüngste Zustrom von Geflüchteten aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat ihnen einen neuen Schub gegeben und mehr politische Aufmerksamkeit verschafft. Bei Projekten wie Amal (unter dem Dach des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik) und Handbook Germany (von den Neuen deutschen Medienmacher:innen) recherchieren und berichten Geflüchtete für Geflüchtete.
Neben Informationen über das Leben in Deutschland für Neuankömmlinge bieten solche Plattformen Geflüchteten auch eine Stimme, um ihren Perspektiven und Themen selbstbestimmt Gehör zu verschaffen und sich als Flüchtlings-Communities zu vernetzen. Aber sind diese Plattformen wirklich eine relevante Alternative zu teilweise fragwürdigen Nachrichtenkanälen aus den Herkunftsländern? Sind derartige Projekte geeignet, um Medienkompetenz in Flüchtlings-Communities hinein zu vermitteln und Geflüchtete resilienter gegen Desinformation und Fake News zu machen? Und wie lässt sich die Arbeit von Flüchtlingsmedien nachhaltig sichern?
Darüber diskutieren wir bei der re:publica mit Sharmila Hashimi (Handbook Germany), Maryam Mardani (Amal Berlin!) und Gemma Pörzgen (Reporter ohne Grenzen). Zu der Panel-Diskussion laden wir gemeinsam mit dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik ein.
Erschienen am 25.05.2023
Aktualisiert am 01.08.2023