„Wir dürfen nicht wegsehen“
Anlässlich des Israelsonntags warnt Friederike Krippner vor zunehmendem Antisemitismus
Zum diesjährigen Israelsonntag am 13. August erinnerte Akademiedirektorin Friederike Krippner an den wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Dem müsse man sich entschieden entgegenstellen, so Krippner in der Radiosendung „Das Wort“ im Berliner Landesprogramm des rbb: „Wir müssen reden über Antisemitismus, wir dürfen nicht wegsehen; wir müssen die Begegnung suchen, wir müssen uns solidarisch zeigen.“
Die Akademiedirektorin betonte, dass man heute am Israelsonntag der anhaltende Bund Gottes mit dem Volk Israel feiere. Zugleich sei dieser Tag einer, „an dem wir des Unrechts gedenken, das Jüdinnen und Juden angetan wurde und wird – auch von Christinnen und Christen.“ Das sei aber keineswegs immer so gewesen: Zunächst sei dieser besondere Sonntag von christlicher Seite mit Überlegenheitsgefühlen, später mit der Idee der Judenmission verbunden worden. Erst nach der Schoah habe man langsam eine andere Haltung zu diesem Tag entwickelt. Die wechselvolle Geschichte des Israelsonntags zeige, dass sich Weltsichten ändern können. Aber, unterstrich Krippner: „Das passiert nicht von allein. Wir alle sind gefragt.“
Erschienen am 10.08.2023
Aktualisiert am 28.08.2023