Abschied von „Bildstörungen“-Projektreferentin

Abschied von „Bildstörungen“-Projektreferentin

Katharina von Kellenbach wechselt an die Universität Paderborn

© EAzB/Karin Baumann

Die Referentin des Projekts Bildstörungen, Katharina von Kellenbach, verlässt das Team der Evangelischen Akademie zu Berlin. Vier Jahre lang hat sie das Projekt koordiniert, das die theologischen Erkenntnisse des jüdisch-christlichen Dialogs fruchtbar machen will für die pädagogische Arbeit in Schulen und Gemeinden sowie für die politische Jugend- und Erwachsenenbildung. Seit Anfang Oktober ist die Theologin als Vertretungsprofessorin Systematische Theologie und Ökumene an der Universität Paderborn tätig.

Verbunden bleibt die Theologin der Akademie in der Fortsetzung der monatlichen Online-Vortragsreihe Antisemitismuskritische Bibelauslegungen und durch Angebote in den Bereichen Religionslehre, Bildungs- und Gemeindearbeit und zum Umgang mit sexualisierter Gewalt.

„Ich habe sehr viel von den ‚Bildstörungen‘ gelernt“, sagt Katharina von Kellenbach. Sie habe verstanden, wie wichtig Bilder seien, „obwohl wir uns vornehmlich über das Wort und die Schrift definieren“. Außerdem sei sie immer wieder überrascht worden, „wie befreiend und ausdrucksstark biblische Texte und Geschichten werden, wenn man sie ohne antijüdische Brille liest“. Das große Interesse und die Resonanz des Projekts habe sie sehr hoffnungsvoll gestimmt, betont die Theologin. „Es hat Spaß gemacht, festgefahrene Auslegungen zu stören und die Bibel mit und nicht gegen die Jüdinnen und Juden und das Judentum noch einmal neu zu entdecken.“

„Katharina von Kellenbach hat die Akademie als kluge Theologin geprägt“, so Akademiedirektorin Friederike Krippner: „Insbesondere ihre Studien zum Umgang mit Schuld, ihr scharfer Blick für antijüdische Bilder und ihre feministische Theologie haben auch über das Projekt hinaus unsere Arbeit bereichert. Ich bin daher froh, dass sie uns auf verschiedene Weise auch als Universitätsprofessorin verbunden bleibt.“

Das Projekt Bildstörungen bietet Fortbildungen und erarbeitet alternative Auslegungsmaterialien, um tradierte christliche Zerrbilder von Juden, Jüdinnen und Judentum bewusst zu machen und zu ersetzen. Zum Projekt gehört neben den Antisemitismuskritischen Bibelauslegungen der Podcast Bildstörungen. Die Stelle der Referentin für das Projekt wird voraussichtlich Anfang des Jahres neu besetzt.

Prof. em. Katharina von Kellenbach, PhD, hat viele Jahre das Department of Philosophy and Religious Studies am St. Mary's College of Maryland geleitet und war Gastdozentin an der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Boston College, sowie dem Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld. Sie beschäftigt sich mit Themen der feministischen Theologie, der Schuld besonders im Kontext der Shoa, mit jüdisch-christlichen Beziehungen sowie dem interreligiösen Dialog.

Bildstörungen

Elemente einer antisemitismuskritischen pädagogischen und theologischen Praxis

Antijudaismus schafft Zerrbilder, die oft subtil und nur mit geschultem Blick zu erkennen sind. Wer sich einen „Pharisäer“ im Café bestellt, der scheinheilig Alkohol im Kaffee versteckt, wird das meist nicht im Bewusstsein tun, sich gerade an einer antisemitischen Denunziation zu beteiligen. Dabei …

Antisemitismuskritische Bibelauslegungen

Wie lassen sich die Klischees aufbrechen, mit denen biblische Texte und Motive aufgrund ihrer langen antijüdischen Auslegungsgeschichte behaftet sind? Vorstellungen wie die vom „heuchlerischen“ Pharisäer, einem „Erwählungsdünkel“ Israels, einer „Verschwörung“ jüdischer Eliten oder von …

Schriftzug "Bildstörungen" mit Porträts der Podcast-Macherinnen Karoline Ritter und Katharina von Kellenbach

Bildstörungen

Der antisemitismuskritische Podcast

Im Podcast "Bildstörungen" gehen Karoline Ritter und Katharina von Kellenbach den christlichen Traditionslinien moderner antisemitischer Stereotype nach.

Prof. em. Katharina von Kellenbach, PhD

Projektreferentin für „Bildstörungen: Elemente einer antisemitismuskritischen pädagogischen und theologischen Praxis“

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