„Pluralität ist Normalität“

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„Pluralität ist Normalität“

Stream zur Vorstellung des EKD-Papiers „Migration menschenwürdig gestalten“

Mit dem Dokument „Migration menschenwürdig gestalten“ haben die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ein Grundlagenwort zu Fragen von Migration und Flucht veröffentlicht. Der in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland entstandene Text soll dazu beitragen, dass angemessene Antworten auf die Anliegen von Migranten und Schutzsuchenden gefunden werden. Die Evangelische Akademie zu Berlin hat das Grundlagenpapier im Februar 2023 vorgestellt und diskutiert.

Die Diskussion führten Doris Peschke, Referentin der Diakonie Hessen und Sabine Dreßler, Referentin für Menschenrechte, Migration und Integration bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter Moderation von Dagmar Apel, der landeskirchlichen Pfarrerin für Migration und Integration der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).

„Schon zu Beginn wurde deutlich, dass Vielfalt ein zentrales Merkmal des Christentums ist, das unterschiedliche regionale Ausprägungen gewonnen hat“, berichtet Studienleiter Max Oliver Schmidt. Migration sei für das Christentum ein entscheidender Faktor der eigenen Geschichte, Pluralität sei Normalität. Wie umgehen mit einer sich stets entwickelnden Vielfalt? Auf dem Podium war man sich einig: Die Würde des Menschen steht immer im Mittelpunkt, sie ist nicht verhandelbar. „Vielfalt gelingt nur, wenn sich nicht die Stärkeren durchsetzen, sondern Partizipations- und Gestaltungsmöglichkeiten für alle vorhanden sind“, so Schmidt. Dafür benötige es einen aktiven Gestaltungswillen. „Wenn wir Pluralität als Normalität denken, dann weder idealisiert noch homogen, sondern als aktive Praxis.“

Darüber hinaus sei die Bibel ein Buch der Flucht, betonte der Studienleiter. Jesus ist auf Reisen geboren und war von Anfang an Flüchtling. Er wanderte, um seine Lehre unter die Leute zu bringen. Dabei gewannen die Menschen auf der Flucht und in Bedrängnis eine neue Beziehung, unterstricht Schmidt. „Sie erkannten Gott auf ihrer Seite als einen, der mitgeht.“ Aus der Erfahrung der Migration werde das Recht auf Schutz für die Schutzbedürftigen in der neuen Heimat entwickelt. „Asyl hatte seinen Platz in der antiken Gesellschaft.“

Der Umgang mit Flucht und Migration stelle daher ein Fundament des christlichen Glaubens und der christlichen Theologie dar. Auf dem Podium war unstrittig: Ihre Geschichte und die Bibel verpflichten die Kirchen auf die Aufgabe, auch künftig die Anwaltschaft für Geflüchtete zu übernehmen. Sich der eigenen kolonialen Rolle in der Vergangenheit rassismuskritisch bewusst zu werden und Vielfalt als Normalität zu begreifen, Rassismus entgegenzuwirken und Geflüchteten Rechte zu geben.

Dr. Max Oliver Schmidt

Studienleiter Migration und Europa

Telefon (030) 203 55 - 588

2023 16 Feb

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Migration menschenwürdig gestalten

Das Gemeinsame Wort der Kirchen

Migration hat viele Facetten. Jeder Mensch, der seine Heimat verlässt, ist von konkreten Hoffnungen und Ängsten bewegt. Aufgenommenen Migrant*innen ihre Würde zu bewahren und ihnen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, ist herausfordernd. Das… weiter
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