Mit welchen Bildern erinnern wir an Krieg und Diktatur?

Mit welchen Bildern erinnern wir an Krieg und Diktatur?

Interview zum Gedenkstättentreffen 2025 in Kreisau

© Jacqueline Boysen/EAzB

Wie Krieg, Machtmissbrauch und Gewalt dargestellt und erinnert werden, unterscheidet sich in Europa von Land zu Land, manchmal sogar zwischen einzelnen Regionen erheblich. Das 22. Ost-Westeuropäische Gedenkstättentreffen in Kreisau beschäftigte sich mit dem europäischen Bildgedächtnis und dem Kampf um Deutungshoheit: Wen und was zeigen die Bilder – und was verschweigen sie? Entwickeln wir über ikonografische Bilder von historischen Ereignissen ein gemeinsames Verständnis – oder sind wir gefangen in überlieferten Deutungen und einseitigen Perspektiven? 

Vier Tage lang tauschten sich mehr als 60 Teilnehmende im polnischen Krzyżowa (Kreisau) darüber aus, wie Bilder von Gewalt oder von Lagern entstehen, verbreitet werden und wirken. Und nicht zuletzt darüber, in welchem Zusammenhang Bildgedächtnis und Versöhnung zueinander stehen.  

Über diese Fragen hat unsere Projektstudienleiterin Jacqueline Boysen am Rande des Treffens im März 2025 auch mit dem Historiker Christoph Kreutzmüller vom Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien gesprochen.

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Das jährliche Gedenkstättentreffen dient dem Austausch unter Kolleginnen und Kollegen von Gedenkstätten, Museen, Aufarbeitungsinstitutionen und Nichtregierungsorganisationen aus Ost- und Westeuropa. Es ist charakterisiert durch offene Gespräche und Reflexionen und ist ein Ort der Vernetzung, um Wissen und Erfahrungen zu teilen. Dank der Dialogorientierung und des freien Meinungsaustausches über nationale Grenzen hinweg tragen die Treffen zum tieferen Verständnis und zur Versöhnung in Europa bei.

Die Gedenkstättentreffen sind eine Kooperation der Bundesstiftung Aufarbeitung, der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, des Zentrums Erinnerung und Zukunft Breslau und der Evangelischen Akademie zu Berlin. Die Akademie trägt damit auch die Ideen ihres langjährigen, 2011 verstorbenen Studienleiters Ludwig Mehlhorn weiter, der bereits zu DDR-Zeiten enge Kontakte zur polnischen Opposition pflegte, sich besonders für die deutsch-polnische Aussöhnung einsetzte und zu den Initiatoren und Initiatorinnen der Stiftung Kreisau für europäische Verständigung gehörte.

© EAzB

Geist der Versöhnung – Kraft der Verständigung

28.04.2025 | 17:00
Französische Friedrichstadtkirche
Ludwig Mehlhorn, ehemaliger Studienleiter der Evangelischen Akademie zu Berlin, gehörte zu den prägenden Persönlichkeiten einer neuen Beziehung zwischen Polen und Deutschland nach 1989. In der Opposition gegen die DDR-Regierung und die… weiter

West-Osteuropäisches Gedenkstättentreffen

Die Akademie ist dem historischen Ort Kreisau seit langem verbunden – ihr langjähriger und im Jahr 2011 verstorbener Studienleiter Ludwig Mehlhorn, der bereits zu DDR-Zeiten enge Kontakte zur polnischen Opposition pflegte, zählt zu den Mitinitiator*innen der Stiftung für europäische Verständigung …

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2025 19-22 Mär

Fachtagung

Internationale Begegnungsstätte der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung

Gewalt im historischen Bildgedächtnis | AUSGEBUCHT

Die Überlieferung von Krieg und Diktatur im 21. Jahrhundert

Die Darstellung historischer Epochen, Ereignisse oder Personen unterscheidet sich in den einzelnen Staaten und Regionen Europas erheblich voneinander. Beim Internationalen Gedenkstättentreffen in Kreisau 2025 laden wir dazu ein, die… weiter

Dr. Jacqueline Boysen

Projektstudienleitung Ost-Westeuropäisches Gedenkstättentreffen Kreisau

Telefon (030) 203 55 - 506 (Sekretariat Akademieleitung)

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