Antisemitismuskritische Bibelauslegungen
Wie lassen sich die Klischees aufbrechen, mit denen biblische Texte und Motive aufgrund ihrer langen antijüdischen Auslegungsgeschichte behaftet sind? Vorstellungen wie die vom „heuchlerischen“ Pharisäer, einem „Erwählungsdünkel“ Israels, einer „Verschwörung“ jüdischer Eliten oder von „alttestamentarischer“ Rache gehören zum antijüdischen Arsenal christlicher Tradition, das längst auch in säkulare Diskurse übernommen wurde.
In unserer Reihe Antisemitismuskritische Bibelauslegungen werden solche Texte neu gelesen und ausgelegt, um sie zu „entstören“. Dabei stellen wir die Methoden der sozialgeschichtlichen Exegese und des jüdisch-christlichen Dialogs vor und wenden sie auf konkrete Beispiele an. Ziel ist es, kreative und lebendige Verständnismöglichkeiten zu entwickeln, um die christlichen Grundlagentexte in ihrer Tiefe und Mehrdimensionalität zur Geltung zu bringen. Die Vorträge wollen das Potenzial biblischer Texte aufdecken und zeigen, was möglich ist, wenn man die Bibel mit der jüdischen Auslegungstradition liest und nicht gegen sie.
Die Vorträge sind jeweils dreißig Minuten lang und leicht verständlich. Im Anschluss folgt stets eine Diskussion mit der oder dem Vortragenden sowie mit den Moderator*innen Christian Staffa, Ulrike Metternich und Katharina von Kellenbach. Alle Vorträge der Reihe werden hier anschließend hier als Mitschnitte zur Verfügung gestellt.
Die Reihe ist Teil des Projekts Bildstörungen: Elemente einer antisemitismuskritischen Theologie und Religionspädagogik, das vom Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus sowie vom Forschungszentrum Gesellschaftlicher Zusammenhalt gefördert wird.
Erschienen am 12.05.2023
Aktualisiert am 29.10.2024