Unheilige Allianzen?
Ein Kommentar zum Kirchenpapier der AfD
Der Arbeitsbereich „Demokratische Kultur und Kirche“ an der Evangelischen Akademie zu Berlin hat im Auftrag der Kirchenleitung das sogenannte „Kirchenpapier“ der AfD kommentiert und die darin enthaltenen Vorwürfe mit theologischen Argumenten zurückgewiesen.
Die Thüringer Landtagsfraktion der Alternative für Deutschland (AfD) veröffentlichte im Juni 2019 ein Papier mit dem Titel: „Unheilige Allianz. Der Pakt der Evangelischen Kirche mit dem Zeitgeist und den Mächtigen“ (PDF-Dokument). Darin wird der Evangelischen Kirche vorgeworfen, ihre Aussagen nicht auf biblische Grundlagen zu stützen, sondern vom Zeitgeist leiten zu lassen. Sie habe sich entschlossen, selbst zur Partei zu werden und habe sich schon im Nationalsozialismus und DDR-Sozialismus den Mächtigen angebiedert; so wie sie es heute im linksgrünen Doktrinarismus erneut tue.
Pfarrer Heinz-Joachim Lohmann ist Studienleiter an der Evangelischen Akademie und zugleich „Beauftragter der EKBO für den Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“. Er erklärt in einer Pressemitteilung:
„Wenn eine legitime Wettbewerberin im demokratischen Prozess wie die AfD den heutigen Rechtsstaat gleichsetzt mit zwei Diktaturen, dann macht sie mehr als deutlich, dass es ihr nicht um eine öffentliche und offene Auseinandersetzung, sondern die Abwicklung des demokratischen Willensbildungsprozesses geht. Die AfD erklärt sich selbst zum Volk und zur Kirche. Aus dem christlichen Gott macht sie einen nationalen Götzen, Rechtsstaatlichkeit soll durch Gesinnungsdiktatur ersetzt werden. Das ist ein Akt politischer Willkür.“
Den vollständigen Kommentar zum „Kirchenpapier“ der AfD finden Sie hier (PDF-Dokument, 108 KB).
Erschienen am 31.07.2019
Aktualisiert am 15.08.2019