Engagiert im Beruf und familiär nur eine Randfigur dieses traditionelle VaterModell hat ausgedient. Ganz Vater und gleichzeitig beruflich präsent sein, das liegt im Trend. Ein Viertel der Väter will die Verantwortung für seine Kinder partnerschaftlich teilen mit steigender Tendenz. Jeder Dritte wünscht sich mehr Zeit mit der Familie und möchte weniger Zeit am Arbeitsplatz verbringen.
Zwischen Wollen und Wirklichkeit klafft jedoch an vielen Stellen eine Lücke. Moralischen Appellen und familienpolitischen Maßnahmen ist der durchschlagende Erfolg bislang versagt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht nur ein "Frauenthema", auch wenn sich die Debatte nach wie vor auf Mütter konzentriert. Auch Väter haben ein "Vereinbarkeitsproblem" es sieht nur anders aus.
Gute Instrumente und praktizierbare Modelle für Väter, ihren Wunsch nach Zufriedenheit in Beruf, Familie und Freizeit zu realisieren, sind Mangelware. Welche Erfahrungen machen Väter in ihrem Bemühen um eine zufriedenstellende familyworkbalance? Lassen sich die häufig beschworenen Vorteile für Unternehmen und Familienleben in der Praxis bestätigen? Wie können Rahmenbedingungen aussehen, die Interessen von Vätern und Arbeitgebern berücksichtigen? Welchen Beitrag können Personalverantwortliche, Gleichstellungsbeauftragte und Betriebsräte dabei leisten?
Im alltäglichen Miteinander in der Familie entscheidet sich, ob Geschlechtergerechtigkeit nur ein Begriff bleibt oder Wirklichkeit wird. Kann gender mainstreaming dazu beitragen, das "Vereinbarkeitsproblem" von Männern zu lösen? Bedroht ein integrierender Blick auf die unterschiedlichen Wünsche und Bedürfnisse von Müttern und Vätern die bisherigen Erfolge der Gleichstellungsarbeit?
Eine Vielzahl von Institutionen und Einrichtungen ist um die Belange und Interessen von Vätern bemüht von der Familienbildung über Personalräte bis zu lokalen Bündnissen für Familien. Welche Möglichkeiten bieten sich hier für gemeinsame Projekte über die hergebrachten Grenzen von Arbeitsfeldern und Institutionen hinweg? Ist dies ein Feld für "publicprivatepartnerships"? Wie können die Belange von Vätern hier stärker als bisher berücksichtigt werden?
Zu einem arbeitsfeldübergreifenden Austausch laden wir interessierte Männer und Frauen herzlich nach Berlin ein!
Marcus GötzGuerlin, Evangelische Akademie zu Berlin
Eberhard Schäfer, Mannege e.V., VäterExpertenNetz Deutschland
Donnerstag, 10. März 2005
9.00 Uhr Begrüßung und Eröffnung Einführung in das Thema
Marcus GötzGuerlin, Eberhard Schäfer
9.30 Uhr "Neue Väter" und alles bleibt beim Alten?
Dr. Peter Döge
11.00 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Alle reden von Familie Wir reden von den Vätern!
Kommentare aus Männer und Frauenperspektive
Rose VolzSchmidt
Dr. Thomas Gesterkamp
anschl. Diskussion im Plenum
13.00 Uhr Mittagessen
15.00 Uhr Parallele Arbeitsgruppen
AG 1: Väterförderung in Unternehmen und Verwaltungen als
"PrivatePublicPartnership"
Barbara David, Dr. Harald Seehausen, Moderation: Volker Baisch
AG 2: gender mainstreaming –
ein Ansatz zu mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Männer?
Heike Schlottau, Joachim H., Klett Moderation: Klaus Waldmann
AG 3: Väter ein Gewinn für Unternehmen?
Tilmann Knittel, Heike Hüneke, Alexandra SchmidtWenzel, Moderation: Eberhard Schäfer
AG 4: Chancen und Grenzen für Väterarbeit in Prävention, Beratung, Bildung,
Kindergarten, Schule und Beruf
Andreas Borter, Hermann Josef Lüpertz, Moderation: Martin Verlinden
18.00 Uhr Abendessen
19.00 Uhr Kultur zum Abend
Freitag, 11. März 2005
9.00 Uhr Das "Aktionsforum Männer und Leben Vereinbarkeit von Familie und Beruf"
(Frankfurt/M) ein Vorbild für andere Regionen?
Dr. Harald Seehausen, Regine Steinhauer
10.30 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Väter stark machen Perspektiven für Familienpolitik und
Unternehmenskultur
Tagungsrückblick: Dr. Thomas Gesterkamp, Kerstin Griese, N.N., Eberhard Schäfer,
Moderation: Marcus GötzGuerlin
12.30 Uhr Mittagessen und Ende der Tagung
Die Referentinnen und Referenten:
Volker Baisch, Geschäftsführer des Väterzentrums Hamburg e.V.
Andreas Borter, Organisationsberater, Genderfachmann und Vätercoach, Bern
Barbara David, Leiterin Diversity, Commerzbank AG, Frankfurt /M.
Dr. Peter Döge, Institut für anwendungsorientierte Innovations und Zukunftsforschung, Berlin
Dr. Thomas Gesterkamp, Journalist und Autor, Köln
Marcus GötzGuerlin, Studienleiter an der Evangelischen Akademie zu Berlin
Kerstin Griese, MdB (SPD), Vorsitzende des Ausschusses für Jugend und Familie
Heike Hüneke, Referentin für familienorientierte Personalpolitik bei der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, Berlin
Joachim H. Klett, Bereichsleiter Genderpolitik, ver.di Bundesverwaltung, Berlin
Tilmann Knittel, Arbeitsgruppe "gesellschaftlicher Wandel", Prognos AG, Basel
Hermann Josef Lüpertz, Bildungsreferent im Treffpunkt
MännerVäterJungen, Neuss
Eberhard Schäfer, Leiter des Projektes "Familienbildung für Väter" bei Mannege e.V. Berlin
Heike Schlottau, GenderTrainerin; Bildungsreferentin im Nordelbischen Jugendpfarramt Koppelsberg, Plön
Alexandra SchmidtWenzel, Arbeitsgruppe "Kompetenzerwerb in der Familie", Technische Universität Berlin
Dr. Harald Seehausen, Prack&Seehausen Frankfurter Agentur für Innovation und Forschung, Frankfurt/M.
Regine Steinhauer, Beraterin für Personalentwicklung und Gleichstellung bei KOBRA Berlin; Auditorin Beruf&Familie_
Martin Verlinden, Referent am SPI NordrheinWestfalen; MännerVäterForum, Köln
Rose VolzSchmidt, Leiterin der Ev. Familienbildungsstätte HamburgNiendorf
Klaus Waldmann, Bundestutor der Ev. Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung, Berlin