Menschenrechte gehören zu den großen Errungenschaften der Moderne. Damit sie ihre Wirkung entfalten können, ist es notwendig, dass es ein ausreichendes Verständnis und Wissen über die Menschenrechte gibt. Unwissenheit, Ignoranz und Indifferenz in Sachen Menschenrechte schaden sowohl den Einzelnen wie auch der Zivilgesellschaft. Menschenrechtsbildung ist, ungeachtet der konkreten Menschenrechtslage in einem Land, eine wichtige Vorraussetzung für das Fortbestehen und die Entwicklung demokratischer Strukturen.
Die Vereinten Nationen und die UNESCO haben die Bedeutung der Menschenrechtsbildung immer wieder hervorgehoben. Im vergangenen Jahr endete die internationale "Dekade für Menschenrechtsbildung 1995 2004", in der Regierungen und NGOs aufgefordert waren, die Menschenrechtsbildung zu fördern. In Deutschland ist die Dekade relativ unbeachtet geblieben. Wiewohl Menschenrechte bei uns hoch im Kurs stehen, ist Menschenrechtsbildung weithin ein randständiges Thema.
Mit dem Jahr 2005 tritt das "Weltaktionsprogramm für Menschenrechtsbildung" der Vereinten Nationen in Kraft, das sich insbesondere an Schulen richtet.
Aus diesem Anlass laden wir ein, anhand der Erfahrungen der zurückliegenden Dekade und der Visionen des neuen Weltprogramms Perspektiven der Menschenrechtsbildung in Deutschland zu diskutieren. Es gilt, den Bildungsstandort Deutschland auch im Blick auf politische und menschenrechtliche Komponenten zu stärken. Gemeinsam mit Menschenrechtsexperten und Bildungspolitikern wagen wir einen Ausblick auf unser nationales Profil im Bereich Menschenrechtsbildung.
Hierzu laden wir herzlich ein
Peter Amsler
Forum Menschenrechte
Prof. Dr. KarlPeter Fritzsche
UNESCO Lehrstuhl für Menschenrechtsbildung
an der Universität Magdeburg
Marcus GötzGuerlin
Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Claudia Lohrenscheit
Deutsches Institut für Menschenrechte
9.30 Uhr Begrüßung und Eröffnung
Dr. Wolfgang Vögele, Evangelische Akademie zu Berlin
10.00 Uhr Gleiche Würde Gleiche Rechte, Die Achtung der Würde als Aufgabe und Ziel der Menschenrechtsbildung
Dr. Heiner Bielefeldt,Deutsches Institut für Menschenrechte; Berlin
11.00 Uhr Gleiche Rechte für alle - der egalitäre Auftrag der Menschenrechtsbildung
Prof. Dr. Karl Peter Fritzsche, UNESCO Lehrstuhl für Menschenrechtsbildung an der Universität Magdeburg
12.00 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr Impulse und "BestPractice" Beispiele aus europäischer und globaler Perspektive
Parallele Arbeitsgruppen
Die Dekade für Menschenrechtsbildung der Vereinten Nationen: Erfahrungen und Herausforderungen
Impulsreferat: Frank Elbers, Human Rights Education Associates; Cambridge (MA)/ Amsterdam
Menschenrechtsbildung für die Polizei
Impulsreferat: Theresia Pedersen,Danish Institute for Human Rights; Kopenhagen
Menschenrechtsbildung als ein Auftrag für Schulen
Impulsreferat: Elisabeth Turek, Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte; Wien
16.00 Uhr Kaffeepause
16.30 Uhr Toleranz ist nicht genug. Respekt für Menschenrechte als Bildungsauftrag
Podiumsdiskussion
Dr. Anja Mihr, Vorstandssprecherin amnesty international Deutschland; BerlinChrista Nickels, MdB, Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe; Berlin
Dr. EvaMaria Stange, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft; Berlin
Dr. Martina Weyrauch, Leiterin der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung; Potsdam
Moderation: Marcus GötzGuerlin, Evangelische Akademie zu Berlin