Die Berliner Stadtgeschichte ist aufgrund ihres wirtschaftlichen und sozialen Verlaufs mit kaum einer anderen Stadtentwicklung vergleichbar. Als junge Hauptstadt des Kaiserreicheserlebte die Stadt Ende des 19. Jahrhunderts eine dynamische wirtschaftliche und soziale Veränderung, an welche wir uns heute kaum noch erinnern.
Nach dem 2.Weltkrieg folgte die wirtschaftliche Stagnation, die vor allem durch die über 40 Jahre währende politische Teilung verursacht wurde. Nach dem Mauerfall brachen in vielen Bereichen die industriellen Arbeitsplätze weg, da sie dem freien Wettbewerb nicht gewachsen waren.
Am Beispiel der wiedervereinten Stadt Berlin lassen sich die Probleme des vereinten Deutschlands gut aufzeigen. Viele Menschen, vor allem solche mit guter Ausbildung, profitieren von den Veränderungen. Aber besonders Menschen aus bildungsfernen Schichten und Familien mit Migrationshintergrund sind häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. Diese sich über Jahre vertiefende Entwicklung trägt die Gefahr einer sozialen Spaltung in sich. Die Schere der Löhne und Einkommen gerät immer weiter auseinander.
Eine demokratische Gesellschaft lebt aber von der Solidarität, der Verantwortung des Einzelnen für die Gemeinschaft und umgekehrt. Wie viel soziale Differenz kann unsere Stadt vertragen?
Zu Streitgesprächen über diese Frage laden wir Sie herzlich auf den Gendarmenmarkt ein.
Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Christian Müller, Bürgerforum Berlin e. V.
Berlin von der politischen Teilung zur sozialen Spaltung?
Prof. Dr. Hartmut Häußermann, Institut für Sozialwissenschaften der HU-Berlin, Stadtsoziologe
Heinz Buschkowsky, Bezirksbürgermeister von Neukölln
Joachim Zeller, Bezirksbürgermeister Berlin Mitte
Moderation: Wolfgang Kil, Architekturkritiker und Publizist, Berlin