Die „Super-Nanny“ geben Sie allabendlich selber? Es fehlt Ihnen nicht so sehr der „Mut zur Erziehung“ als hin und wieder die Geduld, zum zweihundersten Mal die Mitarbeit beim Tischabräumen einzufordern?
Sie haben sich jahrelang für vielerlei Tätigkeiten intensiv (aus-) gebildet – nur nicht für das Zusammenleben mit Kindern. Sie fragen sich gelegentlich, ob jedes Widerwort aus Kindermündern ein notwendiger Schritt auf dem Weg zum mündigen Wesen ist. Und zuweilen entdecken Sie Züge an sich, die Sie bislang nur bei Diktatoren vermutet haben.
Nun, Sie gehören eben zu den ganz normalen Eltern!
Im Erziehungsalltag muss gehandelt werden - eine Familie will auch „gemanagt“ sein. Da bleibt wenig Zeit, über das eigene Tun lange zu sinnieren.
Ist es ein Problem, dass ich ausgerechnet für die Kindererziehung keine professionelle Ausbildung habe? Was sind die Stärken eines mehr intuitiven denn professionell reflektierten Umgangs mit Kindern?
Welches Leben wünschen wir unseren Kindern? Welche Fähigkeiten, Tugenden und Werte geben wir ihnen dafür mit? Wo und wie sollen sie in ihrer Gesellschaft nicht nur bestehen – wie weit trägt unser Wunsch, dass sie sich nicht nur anpassen?
Was bieten Ratgeber und Elternkurse, die in großer Zahl auf dem Markt sind? Wie steht es um deren Anspruch, Menschenbild und Tragfähigkeit?
Wie viel Erziehung überlasse ich anderen in Kita und (Ganztags-) Schule? Wie passen die Ziele dieser „Erziehungspartner“ zu meinen eigenen? Wie gehen Eltern und Professionelle mit Erwartungen aneinander und mit Konflikten um?
Vor dem Schultor und am Rand des Sandkastens fehlt oft die Zeit, die eigene alltägliche Erziehung zu bedenken. Wir laden Sie herzlich dazu ein, ein gemeinsames Wochenende mit anderen Eltern und mit Expertinnen und Experten auf Schwanenwerder hierfür zu nutzen.
Marcus Götz-Guerlin, Ev. Akademie zu Berlin
Eberhard Schäfer, Mannege e.V. /Väterzentrum
Freitag, 22. September 2006
18.30 Uhr „Sind wir endlich daaa....?“
Begrüßung und Einführung
19.00 Uhr Der Mond ist aufgegangen ….
Gute-Nacht-Geschichten
ab 20.30 Uhr „Elternabend“
Samstag, 23. September 2006
9.00 Uhr Das können nur Eltern
Zur Bedeutung von Intuition in der Kindererziehung
Prof. Dr. Birgit Bertram, Kath. Hochschule für Sozialwesen Berlin
Spaß und Spiele für Wilde Kerle und Räubertöchter
Kinderprogramm
11.00 Uhr Wie unsere Kinder werden sollen
Erziehungsziele in einer Konkurrenzgesellschaft
Prof. Dr. Karsten Laudien, Ev. Fachhochschule Berlin
Spaß und Spiele für Wilde Kerle und Räubertöchter
Kinderprogramm
12.30 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Das Geheimnis von Schwanenwerder
Schatzsuche für Eltern und Kinder
16.00 Uhr Parallele Workshops
1. „Männer sind einfach unersetzlich“
Väter in der Erziehung
Eberhard Schäfer, Mannege e.V. /Väterzentrum, Berlin
2. Supernannys im Angebot
Ein Blick auf Erziehungsratgeber und Elternkurse
Petra Herre, Deutsche Ev. Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung
3. Kinderleben mit Terminkalender?
Zwischen Fördern und Überfordern
Katrin Hentze, Deutscher Kinderschutzbund Berlin
4. Kinder richtig ernst nehmen
Was heißt das in der alltäglichen Erziehung?
Petra Drachenberg, Ev. Familienbildung Berlin-Steglitz
5. Lach- und Sachgeschichten für Kinder
Uwe Monat
18.00 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Traumstunde
Gute Nacht Geschichten
ab 20.30 Uhr „nur für Erwachsene“
Ein kultureller Abend rund ums Kind mit Johannes Dirschauer und anderen
Sonntag, 24. September 2006
9.00 Uhr Wer erzieht unsere Kinder?
Zum Verhältnis von privater und öffentlicher Erziehung und Bildung
Dr. Jörg Maiwald, Deutsche Liga für das Kind, Berlin
Barbara Bott, Rothenburg Grundschule, Berlin
Spaß und Spiele für Wilde Kerle und Räubertöchter
Kinderprogramm
11.30 Uhr „… denn du weißt nicht, was gelingen wird …“
Gottesdienst mit Kindern und Eltern
12.30 Uhr Mittagessen und Ende der Tagung