22. Workshop Medizinethik
Immer mehr Menschen möchten durch eine Patientenverfügung für den Fall vorsorgen, dass sie sich in schwerer Krankheit zu medizinischen Maßnahmen nicht mehr selbst äußern können. Nicht zuletzt die Diskussion um den einschlägigen Gesetzentwurf im letzten Jahr hat jedoch gezeigt, wie schwer es ist, diesem Interesse angemessen Ausdruck zu geben.
Der 22. Workshop Medizinethik trägt Erfahrungen zusammen, die in Krankenhäusern mit der Einbeziehung des Patientenwillens gemacht wurden. Wie wird der mutmaßliche Wille des Patienten ermittelt? Wie kann beurteilt werden, ob die Patientenverfügung die aktuelle Situation trifft? Welche Reichweite kann eine Verfügung haben? Wo liegt die Grenze einer schriftlichen Vorsorge?
Der christliche Glaube bietet mit Blick auf Ostern die Gewissheit, auch im Sterben nicht verloren zu sein. So fragt er bei jedem Bemühen um ein verantwortungsbewusstes Leben und Sterben auch nach, in welchem Sinne Menschen über ihr Ende verfügen wollen und können.
Wir laden Sie ganz herzlich ein, in diesem Geist über eine angemessene Umsetzung der Patientenverfügungen ins Gespräch zu kommen.
Simone Ehm, Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Martin Knechtges, Katholische Akademie in Berlin
Prof. Dr. Thomas Poralla, St. Joseph Krankenhaus
9.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Szenisches Anspiel
Arbeitskreis „Ethische Anspielungen“ des St. Joseph Krankenhauses
9.30 Uhr Patientenverfügungen in der klinischen Praxis - eine Einführung
Professor Dr. Jeanne Nicklas-Faust, Ärztin und Dozentin an der Evangelischen Fachhochschule Berlin
10.00 Uhr Zu christlichen Kriterien für die Umsetzung von Patientenverfügungen
Professor Dr. Erny Gillen, Theologe und Präsident der Caritas, Luxemburg
10.30 Uhr Diskussion
Patientenverfügungen im Alltag des Krankenhauses - Perspektiven
11.00 Uhr Wie lässt sich der mutmaßliche Wille richtig ermitteln?
Professor Dr. Gerd Richter, Oberarzt am Zentrum für Innere Medizin und Vorsitzender der Ethikkommission der Universitätsklinik Marburg
11.30 Uhr Zum Problem der Reichweite von Patientenverfügungen
PD Dr. Christian Kupatt, Assistenzarzt, Medizinische Klinik und Poliklinik am Klinikum Großhadern, München
12.00 Uhr Mittagsimbiss
12.45 Uhr Trifft die Verfügung die aktuelle Situation? Notwendigkeit und Grenzen der ärztlichen Prüfung
Professor Dr. Sieghart Grafe, ehemals Unfallchirurg am Evangelischen Diakonissenkrankenhaus Leipzig GmbH, Mitglied des dortigen Ethikkomitees
13.10 Uhr Die Patientenverfügung aus Sicht der Patienten - ein Studienbericht
Dr. Birgitt van Oorschot, Ärztin für Strahlentherapie am Universitätsklinikum, Jena
13.30 Uhr Schlussdiskussion
14.30 Uhr Ende der Veranstaltung
Zu diesem Workshop finden Sie Vorträge als PDF-Datei unter:
http://www.eaberlin.de/F0E6CFA70547483597E8BDC755729548.php