Was prägt Unternehmertum?

Tagung

Was prägt Unternehmertum?

Religion und Kultur in der Wirtschaft

Tagungsnr.
2006TG15
Von: 16.06.2006 09:30
Bis: 16.06.2006 17:00
Französische Friedrichstadtkirche

Inhalt

Evangelischer Glaube gab einem Teil der industriellen Gründer Deutschlands klare Orientierungen für die Organisation der eigenen wirtschaftlichen Aktivitäten, des unter-nehmerischen Führungshandelns. Protestantismus wird von Max Weber folgerichtig als eine religiöse Lebensführung charakterisiert, die zu wirtschaftlichem Erfolg führt. Und auch bei evangelischen Theologen wie Ernst Troeltsch findet sich die Beschreibung einer religiösen Lebensführung und der daraus folgenden moralischen Ökonomie kleiner Gemeinschaften, zu denen auch das Unternehmen gerechnet werden kann. Die Diskussionen um gute Unternehmensführung, um ethische Orientierungen und notwendige normative Grenzziehungen wirtschaftlichen Handelns zeigen uns aus der Sicht der Wirtschaft: Werte und persönliche Moral werden zum sozialen Kapital einer Organisation. Und Missbräuche von Macht und Verlust von Vertrauen verursachen schließlich vermeidbare Transaktionskosten. Dass aber Glauben und Lebensführung, evangelische Freiheit einerseits und Verantwortung in den Dingen des Alltags und Berufes andererseits in einer sehr persönlichen Dimension zusammen gehören, geriet in der religiösen Praxis der Kirche über lange Zeit aus dem Blickfeld. Das beginnt sich nun zu ändern. Wie wirkungsmächtig sind die von Max Weber beschriebenen Traditionen in der Gegenwart? Gibt es einen neuen Blick auf den Zusammenhang zwischen evangelischem Glauben, Lebensführung und unternehmerischem Führungshandeln, der den aktuellen wirtschaftlichen Realitäten angemessen ist und dem Anspruch, als Christ für die Welt zu handeln, gerecht werden kann? Zu Gesprächen über diese Fragen laden wir Sie herzlich auf den Berliner Gendarmenmarkt ein.


Dr. Michael Hartmann

Evangelische Akademie zu Berlin

Programm

Freitag, 16. Juni 2006


9.30 Uhr Kaffee im Foyer


10.00 Uhr Begrüßung und Einführung


10.15 Uhr Berufung oder Job?

Wandlungen des Arbeitsethos und das christliche Verständnis vom Beruf

Manfred Kock, Präses und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschland i. R., Köln


anschließend Aussprache


11.15 Uhr Kaffeepause


11.45 Uhr Braucht Unternehmensführung ein moralisches Gesicht?

Impulsvorträge und Diskussion:

Jürgen Kösters, Mitglied des Vorstandes der Norddeutschen Landesbank, Hannover

Wolf Lotter, leitender Redakteur, Wirtschaftsmagazin brand eins, Hamburg


13.00 Uhr Mittagspause


14.00 Uhr Protestantismus als Lebensführung

Gibt es eine evangelische Unternehmerethik?

Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf, Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik, Ludwig-Maximilians-Universität München

anschließend Aussprache


15.15 Uhr Kaffeepause


15.45 Uhr Führen im Grenzbereich

Wie viel Moral kann sich die Unternehmensführung in der Krise leisten?

Podium/Diskussion:

Bernhard Fischer-Appelt, Geschäftsführer, fischerAppelt Kommunikation, Hamburg

Dr. Ernst-Wilhelm Händler, Schriftsteller und Unternehmer, Regensburg

Manfred Kock, Präses und Ratsvorsitzender der EKD i.R., Köln

Prof. Dr. Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, Hannover


gegen 17.00 Uhr Abendimbiss, Ende der Tagung

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Leitung

Dr. Michael Hartmann

Studienleiter Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Telefon (030) 203 55 - 504

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