Die Entwicklung digitaler Bildtechniken hat zu einer beträchtlichen Erweiterung unserer visuellen Wahrnehmungen geführt. Der sogenannte Iconic Turn, die Wende vom Wort zum Bild, hat unsere Art, Erfahrungen und Wissen anzueignen und zu kommunizieren verändert.
Dem Sichtbaren wird allgemein eine größere Authentizität zugeschrieben, besonders in der fotografischen und filmischen Dokumentation. Können die Betrachter erkennen, ob das Bild im Dokumentarfilm, in der Ausstellung, in der Zeitung, im Lehrbuch als Dokument oder Illustration, als Zeugnis oder Kunstwerk verwendet wird? Welche Verantwortung liegt bei den jeweiligen Fachleuten, welche die Bildmedien in der öffentlichen Kommunikation einsetzen?
Ausgehend vom historischen Bildgebrauch in religiösen und weltlichen Bezügen setzt sich die Tagung mit der Verwendung von Bildern in unserer heutigen öffentlichen Kommunikation auseinander. Sie geht der Frage nach, wie das Verhältnis von Bild und Wirklichkeit jeweils seinen Ausdruck findet, untersucht die Bildwirkungen in verschiedenen Medien und regt zum Nachdenken darüber an, wie Bilder unsere Wahrnehmung und unsere Weltsicht prägen.
Dazu laden wir Sie herzlich ein.
Dr. Monika Flacke, Deutsches Historisches Museum
Ulrike Poppe, Evangelische Akademie zu Berlin
Freitag, den 16. November 2007
17.00 Uhr Anmeldung, Kaffee
18.00 Uhr Abendessen
19.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Ulrike Poppe, Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Monika Flacke, Deutsches Historisches Museum
Wie Bilder belebt werden
19.15 Uhr Visuelle Kommunikation und visuelle Kompetenz aus psychologischer Perspektiv
Dr. Carmen Zahn, Medienpsychologin, Universität Tübingen
20.15 Uhr Che: Die globale Protest-Ikone
Dr. Stephan Lahrem, Philosoph, Lektor im Ch. Links Verlag, Berlin
Ende gegen 21.00 Uhr
Samstag, den 17. November 2007
Bilderwelten in den Religionen
09.30 Uhr Revelare: Schreiben, Malen und Zeichnen als Bedecken, Verhüllen und Offenlegen. Zum Bildverständnis im Judentum
Prof. Dr. Almut Sh. Bruckstein, Direktorin von ha’atelier – werkstatt für philosophie und kunst, Jerusalem/Berlin
10.15 Uhr Die Bedeutung von Bildern im Islam
Prof. Dr. Avinoam Shalem, Institut für Kunstgeschichte der Universität München
11.00 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Die christliche Bildtradition
Hannes Langbein, Büro der Kulturbeauftragten der EKD, Berlin
12.15 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Kaffee
Bildsetzung und Bildwirkungen heute
14.30 Uhr Natur und Abbild
Zur Rolle von Bildern in der Physik
Dr. Thorsten Moos, Diplom-Physiker; Diplom-Theologe, Studienleiter für Naturwissenschaft und christliche Ethik an der Ev. Akademie Sachsen Anhalt
15.00 Uhr Bilder in der Bildung
Zum Bildgebrauch in Geschichtsbüchern
Prof. Dr. Waltraud Schreiber, Geschichtsdidaktikerin, Katholische Universität Eichstedt
15.30 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Geschichte in TV-Bildern
Der Nationalsozialismus im Fernsehformat
Judith Keilbach, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Filmwissenschaft der Freien Universität Berlin
16.45 Uhr Die Nacktheit der Opfer
Darstellungen und Bildgebrauch in Fotos und Filmen über die Shoah
Prof. Dr. Sven Kramer, Literaturwissenschaftler, Leuphana Universität Lüneburg
17.30 Uhr Daruisz Jablonkis DER FOTOGRAF
Ein Film aus/über Fotografien von Walter Gennewein aus dem Ghetto Lodz
Jörg Frieß, Leiter der Cinemathek am Deutschen Historischen Museum, Berlin
18.15 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Illustration der Geschichte
Bildverwendung in historischen Ausstellungen
Dr. Monika Flacke, Kunsthistorikerin, Ausstellungskuratorin am Deutschen Historischen Museum, Berlin
20.00 Uhr Der Mythos von Batak
Die Dekonstruktion eines Bildes und die Folgen
Martina Baleva, Studentin der Kunstgeschichte, Freie Universität Berlin
20.30 Uhr Offener Abend
Sonntag, den 18. November
09.15 Uhr Andacht mit Bildbetrachtung
Angelika Herbst
09.45 Uhr Kaffee
10.00 Uhr David gegen Goliath - Zur Rolle der Bilder im "asymmetrischen Krieg"
Godehard Janzing, Kunsthistoriker, Kurator, Berlin
10.30 Uhr PODIUM
Über den verantwortlichen Umgang mit Bildern in der Öffentlichkeit
Prof. Dr. Etienne Francois, Historiker, Frankreichzentrum der Freien Universität Berlin
Dr. habil. Claudia Schmölders, Kunstwissenschaftlerin, Humboldt-Universität zu Berlin
Dr. Eva Hohenberger, Kulturwissenschaftlerin, Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum
Moderation: Ulrike Poppe und Dr. Monika Flacke
12.00 Uhr Mittagessen und Ende der Tagung