Wiesenburg - eine Perle in Gottes Streusandbüchse
Der Arbeitskreis Stadtpolitik der Ev. Akademie zu Berlin lädt Sie herzlich ein zu einer Exkursion am 29. September 2007 nach Wiesenburg/Mark.
Liebe Freunde der brandenburgischen Exkursionen,
der Fläming zählt zu den landschaftlich reizvollsten, aber auch am dünnsten besiedelten Landschaften Brandenburgs. Barbara Klembt, Bürgermeisterin von Wiesenburg / Mark, verwaltet mehr als ein Dutzend eingemeindeter Dörfer. Der Ort selbst zählt jedoch nur etwa 1400 Einwohner. Jeder kennt jeden. Das war hier schon immer so.
Die zur Sicherung der brandenburgischen Herrschaft über die Slawen errichtete Burg verlor zu Anfang des 15.Jh. ihre militärische Bedeutung. Der Ort wurde Adelssitz. Nach der Zerstörung im Schmalkaldischen Krieg wurden Dorf und Burg Mitte des 16.Jh. wieder aufgebaut. Das ’Männekentor’ ist noch im Renaissance-Stil erhalten. Nach der Verwüstung von Schloß und Dorf im 30-jährigen Krieg wurde das Schloß Anfang des 18. Jh. im barocken Stil auf den ringförmigen Fundamenten der alten Burganlage wieder errichtet und erhielt in der 2. Hälfte des 19. Jh. durch die Familie von Watzdorff ein Gewand im Stil der Neorenaissance. Im Ort entstand ein florierender Gutshof mit Brennerei, Brauerei, Sägewerk und Windmühlen. Der schloßnahe Teil des Parks wurde dem romantischen Zeitgeist entsprechend mit Teppichbeeten, Formgehölzen, Teichen und Tuffsteinmauern gestaltet.
Nach dem 2. Weltkrieg diente das Schloß bis 1992 als Oberschule mit Internat. Es wurde 1998 von einer Investorengruppe erworben und bis 2003 zu einem Mietobjekt mit exklusiven Wohnungen, Büros und Ateliers umgebaut, ein ungewöhnliches und mutiges Konzept. Der Schloßturm gewährt einen schönen Blick über das Städtchen und das Umland.
Die Region Hoher Fläming setzt auf sanfte touristische Konzepte. Kürzlich wurde ein Kunst-Wanderweg zwischen Belzig und Wiesenburg eröffnet. Wir werden der einen oder anderen Kunst-Installation begegnen.
Die unweit des Schlosses gelegene und wegen ihrer Ausstattung sehenswerte Kirche des Ortes spiegelt die Spuren der Ortsgeschichte. Die Kirchengemeinde freut sich, uns die Kirche zu zeigen zu können und mit uns ins Gespräch zu kommen.
In wirtschaftlicher Hinsicht erlebt Wiesenburg eine bescheidene Blüte. Auch hier kommt der Arbeitsmarkt nicht ohne Unterstützung aus. Aber die drohende massive Abwanderung konnte durch die ortsnahe Ansiedlung von Gewerbebetrieben begrenzt werden. Im Ort wurden Straßen, Wege und Plätze instand gesetzt oder neu gestaltet. Zahlreiche Wohnhäuser wurden liebevoll restauriert. Einige Neubauten sind entstanden. Wir werden aber auch Sorgenkinder der Stadtsanierung kennenlernen.
Das Aah und Ooh unseres Besuches wird der Schloßpark sein. Es ist der Gemeinde Wiesenburg gelungen, den um die Zeit der Wende verwahrlosten Park mit Unterstützung des Fördervereins und engagierter Sponsoren als bedeutendes Gartendenkmal zu rekonstruieren. An seiner Peripherie geht der Park als historischer Tiergarten in Wald und Wiesen über. Zu Beginn unserer Exkursion wird der Fußweg vom Bahnhof zum Ortszentrum eine kleine Parkführung sein. Am Abend unseres Besuchstages besteht Gelegenheit, das traditionelle Lichterfest im Schloßpark zu erleben.
Wir laden Sie auch im Namen des Freundeskreises der Evangelischen Akademie zu Berlin herzlich zur Teilnahme ein.
Evangelische Akademie zu Berlin, Dr. Erika Godel
Arbeitskreis Stadtpolitik, Hans Tödtmann
Anreise
10.19 Uhr an Wiesenburg
10.20 – 11.30 Uhr Geführter Spaziergang durch den Schloßpark nach Wiesenburg
Frau Ingrid Weinholz
11.30 – 13.00 Uhr Begrüßung und Einführung in Themen der Stadtpolitik
Frau Barbara Klembt, Bürgermeisterin
Stadtführung Teil I: Besichtigung von Schloßhof und Gartensaal, Blick vom Turm
Frau Klembt und Frau Helga Holz, Sanierungsbeauftragte
13.00 – 14.30 Uhr Mittagessen (angemeldet) in der Schloßschänke Zur Remise
14.30 – 15.30 Uhr Stadtführung Teil II: Rundgang, Projekte der Stadterneuerung
15.30 – 17.00 Uhr Besichtigung der Kirche St. Marien mit Orgelmusik
Herr Fischer, Gemeindekirchenrat
anschließend entweder
Kaffee-Pause im Park-Café Simone, danach Besuch einer Station des Kunstwanderwegs „Hoher Fläming“
und ab 19.30 Uhr Lichterfest im Schloßpark (Eintritt 3 € vorbestellt),
21.30 Uhr Shuttle zum Bahnhof ( Zug 21.41 Uhr)
oder 17.00 – 17.40 Uhr Fußweg zum Bahnhof (Zug 17.41 Uhr), Verabredung in Fünfergruppen für das Brandenburg-Ticket
Rückreise
23.10 Uhr an Ostbahnhof