„Kirche der Freiheit“ - unter diesem Titel diskutiert gegenwärtig die Evangelische Kirche in Deutschland ihre Perspektiven für das 21. Jahrhundert. Gesellschaftliche Veränderungen und die veränderte Rolle der Kirche verlangen nach einer neuen Positionsbestimmung.
Entgegen der verbreiteten Vorstellung vom Niedergang der Religion, ihrer Verdrängung in den Bereich des Privaten und letztlich ihrem endgültigen Verschwinden, ist seit dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts die Bedeutung der Religion wieder in das öffentliche Bewusstsein zurückgekehrt. Aber die Rückkehr der Religion führt keineswegs direkt zurück in die Kirche. Vom ehemaligen Monopolisten entwickelt sie sich zu einem zivilgesellschaftlichen Akteur unter anderen. Kann eine Kirche, die sich vor Gott verantwortlich weiß, diese Zuschreibung akzeptieren? Wie will sie unter den Bedingungen von Säkularisierung und Pluralisierung ihre gesellschaftliche Rolle neu bestimmen? Umgekehrt ist zu fragen, inwieweit die Gesellschaft nicht nur auf eine religiöse Dimension, sondern auch auf die Institution Kirche angewiesen ist.
Vier Wochen nach dem Zukunftskongress der EKD in der Lutherstadt Wittenberg lädt die Evangelische Akademie zu Berlin zur Reflexion über die Zukunft der Evangelischen Kirche in der Gesellschaft ein.
Dr. Rüdiger Sachau
Evangelische Akademie zu Berlin
Freitag, den 23. Februar 2007
15.00 Uhr Anmeldung und Kaffee
16.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Dr. Rüdiger Sachau, Direktor Evangelische Akademie zu Berlin
16.15 Uhr Kirche der Freiheit
Der Zukunftskongress der EKD in Wittenberg: Beobachtungen und Tendenzen
Dr. Petra Bahr, Kulturbeauftragte des Rates der EKD, Berlin
18.30 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Evangelische Kirche - Institution in der Zivilgesellschaft
PD Dr. Michael Haspel, Direktor Evangelische Akademie Thüringen, Neudietendorf / Privatdozent an der Friedrich Schiller-Universität Jena
Samstag, den 24. Februar 2007
8.00 Uhr Morgenandacht, Frühstück
9.15 Uhr Kirche und Staat
Veränderte Verhältnisse – neue Chancen?
Dr. Stephan Schaede, Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft, Heidelberg
10.30 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Entpolitisierung als Öffnung zur Gesellschaft?
Die katholische und evangelische Kirche in Deutschland seit dem späten 19. Jahrhundert in vergleichender Perspektive
PD Dr. Arnd Bauerkämper, Berliner Kolleg für Vergleichende Geschichte Europas
12.30 Uhr Mittagessen
15.00 Uhr Niederländische Toleranz und österreichische Lagermentalität
Kirche und Gesellschaft in den Nachbarländern
Universitätsdozent Dr. Jürgen Nautz, Institut für Wirtschaftswissenschaften, Universität Wien
16.30 Uhr Kaffee
17.00 Uhr Kirche im Zeitalter der Säkularisierung
Beobachtungen ausgehend vom Vereinigungsprozess in Deutschland
Prof. Dr. Ralf K. Wüstenberg, Institut für Evangelische Theologie, FU Berlin
18.30 Uhr Abendessen
20.00 Uhr Kirche - Teil der Zivilgesellschaft?
Abendgespräch mit
Rupert Graf Strachwitz, Maecenata Institut, Berlin
Sonntag, den 25. Februar 2007
8.00 Uhr Morgenandacht, Frühstück
9.15 Uhr Wie viel Kirche braucht die Gesellschaft?
Die Tagung im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Parteien im Deutschen Bundestag
N.N. MdB, CDU/CSU (angefragt)
Hellmut Königshaus MdB, F.D.P.
Steffen Reiche MdB, SPD (angefragt)
Bodo Ramelow MdB, Die Linke
11.00 Uhr Tagungsgottesdienst
12.00 Uhr Tagungsrückblick
12.30 Uhr Mittagessen
Ende der Tagung, Abreise